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Pekko Käppi & K:H:H:L: Sanguis Meus, Mama! (Review)
Artist: | Pekko Käppi & K:H:H:L |
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Album: | Sanguis Meus, Mama! |
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Medium: | CD/LP | |
Stil: | Bluse-, Folk- und Psychedelic-Rock mit dominanter Jouhikko |
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Label: | Nordic Notes | |
Spieldauer: | 38:54 | |
Erschienen: | 24.03.2017 | |
Website: | [Link] |
Wenn die finnische Presse feststellt: „PEKKO KÄPPI is hot stuff in Finland!“, dann ist da auch was dran!
Denn was heutzutage alles an riesiger Musik aus dem winzigen Land kommt, ist nicht nur beachtlich, sondern zugleich beachtens- und hörenswert. Dazu zählt garantiert nunmehr auch dieser psychedelisch-ethnische Blues- und Folk-Rock, den der auf und im Cover „gehörnte“ Käppi mit K:H:H:L zum Besten gibt. Leidenschaftlich und mit den verrücktesten Ideen gespickt geht das Trio auf „Sanguis Meus, Mama!“ zur Sache und holt neben dem klassischen Rock-Instrumentarium gleich noch Jouhikkos (seltene Form einer zwei- oder dreisaitigen Leier, die mit dem Bogen gespielt wird), jede Menge Synthies, ein Omnichord und (Achtung!) „Zigarrenschachtel-Bass & Zigarrenschachtel-Gitarre“ hervor.
Schon damit ist klar, dass Käppi nicht nur als „Hot Stuff“, sondern auch musikalischer Grenzgänger in Finnland gilt, da er als einer der bekanntesten Jouhikko-Spieler einen wilden Ritt durch Psyche-, Blues-, Folk-, Rock- und World-Rhythmen unternimmt, wobei der musikalische Ritt-Vergleich unbedingt herhalten muss. Denn hinter dem K:H:H:L-Bandnamen verbirgt sich die schaurig-schöne Übersetzung: „Die Knochen des toten, verrückten Pferdes“. Und dem setzt die Band dann gleich noch Hörner auf, schließlich gehört zu Finnland der gehörnte Elch so wie zu Bayern die vollgeschissene Oktoberfest-Lederhose.
Beängstigend ist auch der übersetzte Titel des Albums: „Mein Blut, Mama!“ - ein Hinweis darauf, dass Käppi knapp 40 Minuten lang textlich tief in die heidnische Vergangenheit der Finnen eintaucht und diese mit furztockenem Psyche-Blues – genau da, wo er am meisten schmerzt – füllt und darum das durch die Kantele (finnisches Nationalinstrument) fast verdrängt-vergessene, historisch über tausendjährige Instrument der Jouhikko zurückgreift und dieser modernste Synthie-Electronics, Moogs, Vocoder und sonstwas gegenüberstellt. Solche Musik-Mischung ist natürlich einzigartig, genau wie die Musik auf „Sanguis Meus, Mama!“.
Schon der Opener „Mun Vereni“ lehrt einem das Fürchten: „You should be warm / Warm and dear, as my blood / My honour should shine“. Zum Glück gibt es zu den Texten, die allesamt in finnischer Sprache vorgetragen werden, im achtseitigen Booklet die englischen Übersetzungen. Wie schlimm wäre es schließlich gewesen, wenn wir die darin formulierten uralten Flüche und Verwünschungen nicht verstehen würden?
Zwar wäre uns das mehr als aussagekräftige Video zu „Mun Vereni“ sicher Auskunft genug gewesen (Nur sollte man hart im Nehmen sein, wenn man es sich anschaut und sich über die verblüffenden Verwendungsmöglichkeiten eines Dildos wundert!), aber die klangvoll vorgetragenen Lyrics sind wirklich wahre Kleinode der besonderen Dichtkunst, in denen wir beispielsweise erfahren dürfen, warum dünnen heulenden Hunden die Chance verwehrt wird, in den Himmel zu kommen. Das muss man – mit dem schönen Titel „Laihan Koiran Haukku Ei Kuulu Taivaaseen“ - gehört haben, egal, ob man nun ein Kandidat für den Himmel oder die Hölle ist. PEKKO KÄPPI und seine Jouhikko hat für jede Situation (s)ein psychedelisches Blues-, Folk- und Rock-Gebräu parat.
FAZIT: „So könnte es klingen, wenn Finnlands uralte Instrumente eine Wiedergeburt feiern! Und darüber liegt Käppis Stimme, die tief im amerikanischen Süden keineswegs fehl am Platze wäre.“, heißt es in der Beschreibung zur Musik auf „Sanguis Meus, Mama!“ („Mein Blut, Mama!“) von PEKKO KÄPPI, der gemeinsam mit „den Knochen des toten, verrückten Pferdes“ eine abgefahrene, typisch finnische Mischung aus Psyche, Rock, Blues, Folk und Mythischem auf seine Hörer loslässt, die sich neben der finnischen Tradition zugleich durch ihre Einzigartigkeit auszeichnet. Die GRATEFUL DEAD aus Finnland!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Min Vereni
- Piika Kaarin
- Ruumiin Tomua
- Rakastatka Minua?
- Kuka Pelkää Petoa?
- M:O:K
- Jussi-Setä
- Kokkovirsi
- Laihan Koiran Haukku Ei Kuulu Taivaaseen
- Veri Veresta
- Bass - Nuutti Vapaavuori
- Gesang - Pekko Käppi, Nuutti Vapaavuori, Tommi Laine
- Gitarre - Pekko Käppi, Tommi Laine
- Keys - Pekko Käppi, Nuutti Vapaavuori, Tommi Laine
- Schlagzeug - Nuutti Vapaavuori, Tommi Laine
- Sonstige - Pekko Käppi (Jouhikko, Vocoder), Tommi Laine (Omnichord)
- Sanguis Meus, Mama! (2017) - 12/15 Punkten
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