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Roberto Negro: Garibaldi Plop (Review)

Artist:

Roberto Negro

Roberto Negro: Garibaldi Plop
Album:

Garibaldi Plop

Medium: CD/Download
Stil:

Jazz / Klassik

Label: Tricollectif / Broken Silence
Spieldauer: 38:52
Erschienen: 07.07.2017
Website: [Link]

Als Turiner ist ROBERTO NEGRO schon weit herumgekommen und zeitweilig in der französischen Hauptstadt aufgeschlagen, was sich unleugbar auf seine Musik auswirkte - nicht nur Paris, sondern Reisefreudigkeit und ein damit einhergehender Wagemut generell. "Garibaldi Plop" mutet deswegen an wie das Manifest eines Pianisten, sich nicht allein auf seine handwerkliche Beschlagenheit zu verlassen.

Sicherlich machen sich die Kompositionen des Mannes teilweise virtuos aus, doch sie darauf zu reduzieren wäre vermessen. Im Trio mit Valentin Ceccaldi am Cello und Schlagzeuger Sylvain Darrifourcq erzeugt Negro mitunter abstrakt minimalistische Klanggebilde, die sich zu selbst in letzter Instanz nicht konventionellen "Liedern" auswachsen. Die Soundkulisse bleibt produktions- und besetzungsbedingt angenehm transparent, weshalb "Garibaldi Plop" bei aller Komplexität kaum anstrengt.

Unberechenbar musiziert das Trio nichtsdestoweniger. Der akustische Bienenschwarm 'Suole Di Gomma Vibram' etwa reibt unweigerlich auf, doch regelmäßige Instrumentaltableaus (die 'Camouflage'-Teile) geben den Schöpfern selbst sowie dem Publikum Raum zum Atmen, woraus sich aufs Album insgesamt bezogen ein einnehmender Spannungsbogen ergibt.

Zwischendurch arbeitet die Combo mit Samples, Störgeräuschen und nicht zuletzt auch reiner Stille, wie das abschließende 'Rosina Cavatappi' eindrucksvoll demonstriert. Das macht die Platte zu einem erfreulich kurzweiligen wie kurzen Vergnügen irgendwie romanischer Art, um es auf den Sprachkulturkreis der Urheber zu beziehen - nicht mediterran oder urban, aber in dieser Form beispielsweise aus Deutschland kommend schwerlich vorstellbar.

FAZIT: "Garibaldi Plop" zeigt ROBERTO NEGRO als bewanderten Komponist ungewöhnlicher Musik, aber auch als Gratwanderer zwischen den Welten Jazz und Klassik - beide Stile, denen er wie im Handumdrehen aus reiner Selbstverständlichkeit das Schulmeisterliche, Elitäre nimmt, um sie einem vorbehaltlosen Publikum schmackhaft zu machen, das ansonsten möglicherweise gar nicht auf derartige Experimente kann.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 1980x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 10 von 15 Punkten [?]
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Tracklist:
  • La Storia Reale
  • Suole Di Gomma Vibram
  • Il Vino !
  • Camouflage
  • Farina, Crusca E Voto Alla Madonna
  • Camouflage
  • 1944
  • Grilletto
  • Rosina Cavatappi

Besetzung:

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