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Soup: Remedies (Review)
Artist: | Soup |
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Album: | Remedies |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Progressive-, Psyche- und Post-Rock |
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Label: | Crispin Glover Records / SOULFOOD Distribution / NoisOlution | |
Spieldauer: | 55:31 | |
Erschienen: | 07.04.2017 | |
Website: | [Link] |
Die progrerssiv-psychedelische SOUP ist angerichtet und steht als „Remedies“ auf der musikalischen Speisekarte. Man sollte sie sich unbedingt bestellen und mit den Ohren verkosten, denn sie klingt ausgezeichnet, auch wenn der Geschmack viele Erinnerungen an vergangene Zeiten weckt – als man beispielsweise in den Siebzigern noch genussvoll, das was sich auf dem (Platten-)Teller befand, verschlang und vor lauter Überangeboten kaum noch wusste, was man zuerst zu sich nehmen sollte, weil alles so gut aussieht, dann oft aber doch nicht schmeckt.
SOUP aus Norwegen sind diesbezüglich eine Ausnahme, denn sie schmecken garantiert allen Musik-Gourmets, die früher leidenschaftlich PINK FLOYD oder YES verschlangen und heute zugleich ein Faible für den Post Rock im Stile von MOGWAI haben!
Fünf Songs von denen zwei die 10-Minuten-Marke knacken und ein kurzes, nicht einmal 3 Minuten langes Instrumental, welches als absolut bombastischer Koloss daherkommt: „Audion“. Wer hier bei der einsetzenden Orgel nicht sofort an YES‘ „Close To The Edge“ denkt, dem ist einfach nicht mehr zu helfen oder er kennt dieses Meisterwerk progressiver Ausnahmekunst noch nicht.
Ganz ähnlich verhält es sich mit „Sleepers“, dem längsten, knapp viertelstündigen Stück des Albums, bei dem die Skandinavier ganz offensichtlich in die floyd-meddlige „Echoes“-Kiste greifen und sich ein paar unverkennbare Melodiebögen „ausborgen“.
Insgesamt verbreitet „Remedies“ eine ruhige, oftmals bedrohliche Atmosphäre, die sich nach und nach bei jedem Song steigert, um dann irgendwann wie ein Vulkan auszubrechen, wobei die Gitarren natürlich die Vorderhand gewinnen. Mit einem Schlag endet diese Musik-Eruption genauso schnell, wie sie einen beim Hören überrascht und der fragile, bewegende Gesang übernimmt im Songwriter-Stil um die spannenden Texte verständlich zu intonieren. Wichtigstes Bindeglied sind dabei der klassische 70er-Jahre-Prog-Rock, eine gehörige Portion Psychedelic sowie der postrockige Aufbau jedes einzelnen Stücks.
Dazu kommt noch die sich eindeutig dieser Atmosphäre anpassende Cover-Gestaltung von LASSE HOILE, der besonders durch seine Zusammenarbeit mit STEVEN WILSON viel Anerkennung erntete, aber ebenso seit Ewigkeiten mit SOUP zusammenarbeitet. Ein beeindruckendes Ergebnis - auch wenn das Kopf-Motiv nicht wirklich neu ist - das genauso finster ausfällt, wie das Album insgesamt.
Der größte SOUP-Löffel ist ganz offensichtlich der von CRIPPLED BLACK PHOENIX! Und alle, die schon beim Hören dieses britischen Bandnamens eine Gänsehaut bekommen, die kommen nunmehr auch um SOUP nicht herum.
FAZIT: Auch auf ihrem bereits siebten Album „Remedies“ bleiben sich die retroprogressiven, postrockenden Norweger SOUP treu! Atmosphärischer Prog Rock im 70er-Jahre-Gewand, der an uns wie ein schwarzer, krüppliger Phoenix emporkrabbelt, um in unseren Gehörgängen immer wieder postrockend zu explodieren. Großes Kino mit finster angemalten Köpfen, denen man schon vom Cover her das Bedrohliche der Post-Psyche-Prog-Musik ansieht.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Going Somewhere
- The Boy And The Snow
- Audion
- Sleepers
- Nothing Like Home
- Bass - Jan Tore Megard
- Gesang - Erlend Aastad Viken
- Gitarre - Orjan Saur
- Keys - Erlend Aastad Viken
- Schlagzeug - Espen Berge
- The Beauty Of Our Youth (2015) - 13/15 Punkten
- Remedies (2017) - 12/15 Punkten
- Live Cuts (2018)
-
keine Interviews
Kommentare | |
Robb
gepostet am: 20.05.2017 User-Wertung: 12 Punkte |
Na, auf diese Besprechung habe ich doch gewartet, lieber Thoralf, nachdem ich die Band durch dich vor zwei Jahren überhaupt erst kennengelernt hatte. Ja, breite Zustimmung, auch wenn du mein persönliches Highlight gar nicht erwähnt hast, nämlich das absolut ohrwurmige Finale von "Nothing Like Home". Stimmiges Album ohne wirklichen Überhit, stimmungsvoll und solide. Bewertung passt. |