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Soup: Live Cuts (Review)
Artist: | Soup |
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Album: | Live Cuts |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Progressive Rock |
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Label: | Crispin Glover | |
Spieldauer: | 47:59 | |
Erschienen: | 30.11.2018 | |
Website: | [Link] |
Zu ihrem 15-jährigen Geburtstag möchten SOUP ihre Fans mit ausgesuchten Live-Mitschnitten beschenken, die in jüngerer Zeit in mehreren europäischen Städten gemacht wurden. Die Norweger haben beim Zusammenstellen des Materials darauf geachtet, möglichst alle Facetten zu berücksichtigen, die ihren Stil ausmachen, also dient "Live Cuts", obwohl es nur fünf Tracks enthält, in der Tat als repräsentativer Querschnitt der bisherigen Karriere des Quartetts.
Das Material stammt von den Alben "Come On Pioneers" (elektronisch geprägtes Zweitwerk),"The Beauty Of Our Youth" (vierte Scheibe) und "Remedies" (noch aktuell), muss aber auf den Bühnen erhebliche Wandlungen durchgemacht haben, wenn man die Aufnahmen mit jenen aus dem Studio vergleicht. Obgleich von den früheren Besetzungen der Band nichts mehr übrig ist, hat sich ihr Kopf seine Handschrift allerdings bewahrt, und das lässt sich nirgendwo so gut nachvollziehen wie anhand dieser Konzert-Nachlese.
Die 2005er Schlafzimmer-Produktion "Give It An Empire", die Multi-Instrumentalist (hauptsächlich spielt er Keyboard und singt) Erlend Vikens Debüt markierte, wurde naheliegenderweise nicht berücksichtigt, weil sie stilistisch aus dem Rahmen fiel. Das gilt ebenso für den Doppelschlag aus "DUUN" und "Entropia", den man eher unter Soloarbeiten einordnen kann. Die auf die besagten drei Alben fokussierte Auswahl ist stark improvisatorisch geprägt, wodurch 'The Boy And The Snow', 'Sleepers' und 'Clandestine Eyes' den Rahmen von zehn Minuten teilweise bei weitem sprengen.
SOUP arbeiten im Zuge dessen mit Drones und ätherisch ruhigen Parts, werden aber auch immer wieder finster heavy, ohne das melancholische Fundament aufzugeben, das sie seit je im Nimbus der späten Pink Floyd kreisen lässt. Erlends fragile Stimme und abstrakte Texte forcieren diesen Vergleich zusätzlich, gleichwohl er strukturell bedingt auf "Live Cuts" häufig schweigt und spielt, sodass der Eindruck einer Art von Ambient Prog entsteht, die gleichteilig von rein geräuschhaften und konkret melodischen Momenten zehrt.
Übrigens bekommt ihr die Scheibe auch als orange- oder türkisfarbenes Vinyl inklusive der CD und mit Poster in einer bedruckten Kunststoffhülle. Das Artwork von Lasse Hoile (auch Porcupine Tree, Steven Wilson) macht auf diesem Format natürlich am meisten her.
FAZIT: Die Mischung aus nebelhaften Soundkulissen ohne Struktur und handfesten Riffs mitsamt ergreifenden Melodien, auf die sich SOUP im Laufe von anderthalb Jahrzehnten eingependelt haben, ist ein "aquired taste", doch wer sich hineinarbeitet, darf sich auf einen weiteren Zeitgeist-typischen Prog-Trip der emotionalen Sorte freuen - selbstwenn die Tracks von "Live Cuts" in ihren Grundzügen bekannt sein sollten.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- The Boy And The Snow
- Nothing Like Home
- Whore
- Sleepers
- Clandestine Eyes
- The Beauty Of Our Youth (2015) - 13/15 Punkten
- Remedies (2017) - 12/15 Punkten
- Live Cuts (2018)
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