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The Black Angels: Death Song (Review)
Artist: | The Black Angels |
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Album: | Death Song |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Psych / Prog / Alternative |
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Label: | PIAS / Partisan / Rough Trade | |
Spieldauer: | 48:47 | |
Erschienen: | 21.04.2017 | |
Website: | [Link] |
Dass "Death Song" schwermütig, wuchtig und auch ein Stück weit wütend klingt, ist einem konkreten Umstand geschuldet: THE BLACK ANGELS schrieben die Songs zu ihrem neuen Werk während des jüngsten Wahlkampfs in ihrer Heimat, der uns Donald Trump bescherte. Die Texaner klagen in ihren gegenwärtigen Texten an, ohne den mahnenden Zeigefinger zu erheben, und zeigen sich verletzlich bis melancholisch, aber nie resignierend.
Der entrückte Opener 'Currency' nimmt vorweg, was den Hörer in puncto Stimmung erwartet. Das Quintett holt weit aus und spielt regelrecht episch auf - zuallerletzt im zuversichtlich stimmenden Finale 'Life Song', das sechseinhalb Minuten für sich beansprucht -, ohne den Song als solchen hintanzustellen … im Gegenteil.
THE BLACK ANGELS haben einige der besten Psyche-Songs in ihrer bisherigen Karriere geschrieben, etwa den Heavy Blues 'Comanche Moon' und das launig zerdehnte 'I'd Kill for Her', die dann wieder kämpferisch anmuten, was man nach der verhaltenen Weichenstellung zu Beginn so nicht unbedingt erwartet hätte. Die Orgel nimmt mitunter eine tragende, raumgreifende Rolle ein, begünstigt noch dazu durch eine dynamische Produktion, die den Stücken insgesamt als akustisch jeweils unterschiedlich ausgerichteten Parts ebenso gerecht wird wie den Wechseln innerhalb einer einzelnen Komposition.
Letzteres spiegelt das zarte 'Grab As Much' vor allen anderen Liedern am deutlichsten Wider, und im Verbund mit der textlichen Intensität von "Death Song" - man hängt Alex Maas an den Lippen - ergibt sich ein durchweg packender Gesamteindruck, der die Platte scheinbar beiläufig zum bisherigen Karrierehöhepunkt der Gruppe macht.
FAZIT: Harte Zeiten führen zu eindringlicher Kunst. Davon legt "Death Song" Zeugnis ab, ein inhaltlich bedeutungsschwangeres wie auch rein musikalisch reizvolles Werk, das in diesem Jahr und darüber hinaus jeder Freund nordamerikanischer Neo-Psych-Klänge kennen muss. Angehörs dessen wünscht man THE BLACK ANGELS den Durchbruch auf breiter Ebene, bloß dass dies aufgrund ihres unmodischen Stils wohl nicht geschehen wird.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Currency
- I'd Kill for Her
- Half Believing
- Comanche Moon
- Hunt Me Down
- Grab as Much (as you can)
- Estimate
- I Dreamt
- Medicine
- Death March
- Life Song
- Death Song (2017) - 12/15 Punkten
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