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The Lesser Men: Bedrooms (Review)
Artist: | The Lesser Men |
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Album: | Bedrooms |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Post Punk / Alternative |
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Label: | Geenger | |
Spieldauer: | 48:26 | |
Erschienen: | 03.11.2017 | |
Website: | [Link] |
Spätestens SAVAGES und im Metal-Kontext vor allem GRAVE PLEASURES ist Post Punk im Sinne der 1980er wieder eine brandaktuelle Rock-Spielart geworden, und das ist bei der Rezeption von THE LESSER MEN insofern relevant, als die Kroaten diesen Stil in schaumgebremster Form exerzieren, ohne gleich auf den Mainstream zu schielen.
Das ruppigste Stück auf "Bedrooms" heißt 'Vacation Freeze' und ist vermutlich sogar der Schwachpunkt der Scheibe. Die Kroaten klingen nämlich immer dann am geilsten, wenn sie prinzipiell massentauglich aufspielen, zumindest was die Härte ihrer Stücke angeht, denn programmatische Pop-Songs kann und will die Gruppe nicht schreiben. Ihr ist stark auf Bass und Schlagzeug ausgerichtet, sodass der Gesang besonders weit im Vordergrund steht. Die Gitarren echoen teilweise ein bisschen zu beliebig herum, aber das gehört ja in diesem Bereich zum guten Ton.
Mit weniger poppiger Ausrichtung wäre etwa 'This Won't Hurt (Long Enough To Cry)' ein ernsthafter Kandidat für ein Album der erwähnten GRAVE PLEASURES, gleichwohl THE LESSER MEN eine völlig andere Ästhetik verfolgen und sich thematisch unverbindlich statt apokalyptisch zeigen.
Das sphärische Instrumental '(Take Me to) Damask' geht dem glockig verheißungsvollen 'The Beat' voraus, wobei Metal nicht einmal ansatzweise stattfindet. Dennoch wirkt ein Stück wie 'Never Tell' ungewöhnlich gebremst, und man sieht ein: THE LESSER MEN wollen sich in ihrer Ausrichtung nicht konkret festlegen. Das macht "Bedrooms" sehr spannend, aber nicht aufwühlend; schließlich klingt dieser letztlich doch sehr Indie-mäßige Kram ja sehr vertraut - bloß halt nicht abgedroschen, und das ist eine Ausrufezeichen hinter diesem Release wert.
Innerhalb des schwebenden Reigens sticht insbesondere das sehnsuchtsvolle 'Sometimes So' hervor, aber dass danach alles abfallen würde - das zu behaupten wäre unsinnig. 'The Cycle' schließt diese hörenswerte Scheibe letztlich auf einer versöhnlichen Note ab.
FAZIT: 90er Retrospektive der angenehmen Sorte - THE LESSER MEN verorten sich selbst irgendwo zwischen Alternative Rock und dem erwähnten Post Punk, also einem stilistisch so weit gefassten Feld, dass sie das Interesse des Hörers an ihrer Musik allein schon aufgrund ihrer zwanglosen Herangehensweise aufrechterhalten. Ihre rundum stimmigen Kompositionen in diesem Rahmen sind ergo ein zusätzlicher Bonus.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Bedrooms
- Sometimes So
- This Won't Hurt (Long Enough To Cry)
- Summer's Gone
- Hours
- Vacation Freeze
- Useless Men Think-Tank
- (Take Me to) Damask
- The Beat
- Never Tell
- The Cycle
- Bedrooms (2017) - 11/15 Punkten
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