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Von Welt: Milliardenstadt (Review)
Artist: | Von Welt |
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Album: | Milliardenstadt |
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Medium: | EP-CD | |
Stil: | Deutschrock, Pop-Rock |
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Label: | Modern Post/Eigenvertrieb | |
Spieldauer: | 15:40 | |
Erschienen: | 10.02.2017 | |
Website: | [Link] |
Schon mit dem ersten Ton inmitten der „Milliardenstadt“ kommt die – sich wohl auch mit ein wenig Selbstironie VON WELT nennende – junge deutsche Band ungeheuer sympathisch rüber. Deutschrock gibt‘s jede Menge – besonderen Deutschrock aber nur sehr wenig. Und manchmal muss man einfach eine grandiose Idee haben, um seinen Deutschrock zu etwas Besonderem werden zu lassen.
VON WELT hatten genau diese Idee, die ihre Musik – Rock gepaart mit guten deutschen Texten zwischen Liebe und Alltag – zu etwas ganz Besonderem werden ließ und noch immer lässt: Die stillen Konzerte!
Aber zu einer guten Idee gehört natürlich auch gute Musik – und die bieten uns VON WELT auf ihrer Debüt-EP vorerst als knapp 16minütigen Appetithappen an, der frohe Erwartungen auf ihren hoffentlich bald erscheinenden Longplayer weckt. Denn allein an dieser EP hat die Band gut zwei Jahre gewerkelt und sie dann hochwertig im Studio von Franz Plasa produziert, der ja bereits mit RIO REISER, SELIG, ECHT und KEIMZEIT zusammenarbeitete. Eine echt gute Adresse also auch für VON WELT, denn genau hier passen die musikleidenschaftlichen Mittzwanziger ideal hin.
Mit „Raus“ eröffnen VON WELT die Vier-Song-EP und deuten straight rockend an, dass dieses konservative, kleinbürgerliche Leben, das uns Tag für Tag von Kirche und Staat angepriesen wird, wohl doch nicht ihr Ding, ihre Zukunft ist: „Dann blickst du auf, deine Augen sehen irgendwie müde aus, wolltest immer schon raus, raus aus dem, was sie Leben nennen!“
Genau dieser Ansatz verfolgt uns auch die drei weiteren Songs, von dem gerade „Milliardenstadt“ der nachdenklichste und bedrückendste ist. Eine gewisse SIGUR RÒS-Atmosphäre macht sich während der knapp 6 Minuten breit. Das absolute Highlight der EP, samt optimistischem Sprechtext gegen die Angst und einem Cello für die entsprechende Melodramatik: „Dass du mir noch aufwachst, wenn... der Albtraum hier...“ - das sind die letzten beiden Zeilen. Die Fortsetzung dafür sollte sich jeder selber einfallen lassen, egal, ob in einer Milliardenstadt oder auf einem winzigen Dorf!
FAZIT: Sie machen wirklich Musik VON WELT, die vier Deutschrocker gleichen Namens, die mit stillen Konzerten, aber auch lauten Rhythmen und nachdenklichen Texten ihren eigenen Musik-Stil umsetzen, der spannend und ansprechend zugleich ist. Und spätestens nach dem Song „Milliardenstadt“, der dieser EP auch ihren Titel verlieh und eine sehr emotionale Atmosphäre ausstrahlt, müssten VON WELT viele Türen offenstehen. Und darum noch ein kleiner Tipp an all die ESC-Macher, welche unsere Hits für den Eurovision Song Contest von Hitschreibern im Ausland schreiben lassen. Ihr werdet‘s nicht glauben, aber wir haben sogar in Deutschland echte Bands, die sowas können.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Raus
- Es wird
- Scheitern
- Milliardenstadt
- Bass - Nicolai Hoch
- Gesang - Nicolas Kuri
- Gitarre - Steffen Engler, Nicolas Kuri
- Schlagzeug - Patrick Moser
- Sonstige - Karolin Spegg (Cello)
- Milliardenstadt (2017)
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