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Convictive: Schemen (Review)
Artist: | Convictive |
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Album: | Schemen |
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Medium: | Download/CD | |
Stil: | Black Metal |
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Label: | STF | |
Spieldauer: | 61:23 | |
Erschienen: | 06.04.2018 | |
Website: | [Link] |
Black Metal aus dem Ruhrgebiet, die zeitgenössische Variante: CONVICTIVE orientieren sich augenscheinlich an neueren Subgattungen des Stils und weisen abgesehen davon, dass sie mit Jalina eine Sängerin haben, keine sonderlichen Alleinstellungsmerkmale auf - vielleicht gerade deshalb, weil sie sämtliche Konventionen erfüllen. Auf ihrer dritten Veröffentlichung vereinbaren die Duisburger ihre Einflüsse aus älterer wie jüngerer Zeit so homogen wie nie zuvor, doch ein echter Smasher ist "Schemen" nicht unbedingt.
Ein paar dezente Post-Rock-Einflüsse in Form programmatischer Laut-Leiselei außen vorgelassen: "Schemen" gestaltet sich für den angestammten Stil der Band recht traditionell mit viel rasendem Schlagzeug-Gepolter im Sinne der alten Schule ('Hoffnung', 'Taufe', 'Agonie'), wobei sich CONVICTIVE nicht allzu häufig in Schönklang ergehen. Janina zeigt sich lobenswert ausdrucksstark; ihre zwischen Aggression und Zerbrechlichkeit pendelnden Texte sind verhältnismäßig gut verständlich, weil sie (mitunter übertrieben) emotional faucht, was gut zu der zackigen Gangart passt.
Selbige ermüdet allerdings mit der Zeit, und das liegt in erster Linie am artifiziellen Gesamtsound liegt, der dem Treiben viel von seiner Dynamik raubt, vor allem das mechanische Getacker des Schlagzeugs. Die generelle Armut an Hooks gehört ebenfalls zu den Hürden, die CONVICTIVE noch nehmen müssen, um mehr Eigenständigkeit zu gewinnen.
'Seelenlos' ist eines der seltenen Stücke auf "Schemen", die mit einem greifbaren Melodiemotiv aufwarten, denn wie viele Mitbewerber in ihrem Bereich begehen auch CONVICTIVE den Fehler, sich zu stark auf ihren Sound zu verlassen, als in diese Rahmen Songs im eigentlichen Sinn mit Substanz zu schreiben. Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer, und ein Blastbeat bedeutet nicht, dass man im Überschalltempo an die Szenespitze schießt. Ebenso wenig hilft dabei ein kitschiges Instrumental wie 'Pforte' oder 'Leere' als Zwischenspiel; vor allem ersteres ist das mit seinen synthetischen Streichern genau das ist, was Blackgaze-Hassern Wasser auf die Mühlen gießt.
Was Wunder also, dass ausgerechnet das gedrosselte 'Asche', ein wahrer Headbanger vor dem Herrn/Gehörnten und ganz "unintellektuell", ja kein bisschen larmoyant, sowie das ebenfalls mit gezogener Handbremse dargebotene 'Ad Infinitum' die beiden stärksten Tracks der Scheibe sind? Ergo: Häufiger durchatmen, Freiräume zulassen - denn Black Metal klirrt besonders schön, wenn die Töne ausklingen dürfen.
FAZIT: "Schemen" ist ein Schritt in die richtige Richtung für CONVICTIVE, auch wenn man mit fortwährendem, selten melodischen Geballer langfristig das gleiche Schicksal erleidet wie Setherial oder Dark Funeral. Mehr Midtempo und handfeste Hooks machen aus dieser Band in Zukunft eine Black-Metal-Bastion, mit der man garantiert auch über den Pott hinaus rechnen darf.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Hoffnung
- Verfall
- Asche
- Pforte
- Taufe
- Seelenlos
- Leere
- Agonie
- Utopia
- Abschied
- Ad Infinitum
- Erinnerung
- Regen
- Schemen (2018) - 9/15 Punkten
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