Partner
Services
Statistiken
Wir
Deth Crux: Mutant Flesh (Review)
Artist: | Deth Crux |
|
Album: | Mutant Flesh |
|
Medium: | CD/Download | |
Stil: | Post Punk / Cold Wave |
|
Label: | Aural / Edel | |
Spieldauer: | 39:59 | |
Erschienen: | 07.12.2018 | |
Website: | [Link] |
Neben Mitgliedern der Black Metal-Band Lighting Swords Of Death tummeln sich bei DETH CRUX Mitmusiker von Sanford Parkers Buried At Sea, also wurde der mittlerweile hoch angesehene Produzent und Remixer (Leviathan, Wovenhand, Secrets Of The Moon, Nachtmystium, etc.) für die klangliche Inszenierung von „Mutant Flesh“ herangezogen. Das Debüt des Quintetts hat aber nichts mit extremem Metal zu schaffen, sondern übersetzt das grundlegendste Verständnis des Begriffs Gothic (Fields Of The Nephilim, Joy Division) ins Jetzt, allerdings nicht mit zeitgemäßem Vokabular wie etwa Grave Pleasures. Klanglich ist die Scheibe ein scheppernder, verhallter Anachronismus, der jedoch nicht verhehlt, wie gut die dahintersteckenden Akteure als Songwriter sind.
Das Demo „Pears Of Anguish“ erschien 2015 exklusiv auf Kassette, deren Material hier nicht wieder aufgewärmt wurde, aber in der Heimat der Gruppe Aufsehen erregte. An der Westküste der Vereinigten Staaten hat sich in den letzten paar Jahren schließlich eine fruchtbare Wave und Post Punk-Szene herausgebildet, in die DETH CRUX haargenau passen.
Während sich der Sound des Fünfers nicht wesentlich von dem der meisten ihrer Zeitgenossen bzw. Nachbarn unterscheidet, ist er ihnen kompositorisch und ästhetisch um eine Nasenlänge voraus, denn in gleichem Maß, wie die Musiker postapokalyptische Bilder zeichnen sowie urbane Entfremdung und sexuelle Abartigkeiten erörtern, warten sie mit Ohrwürmern auf, zu deren Entdeckung man durch die schroff kalte Produktion steigen muss.
Geradliniges, vorsätzlich eintöniges Bassspiel in durchgängigen Achtelnoten bietet ein passendes Fundament für potenzielle Hits wie das Unglück verheißende ‚Spectral Other‘ oder ‚Xenophilia‘ und ‚Lycanthropic Prostitution‘, die sinnigerweise aufeinanderfolgenden Highlights der Platte. Schrille Zwischentöne (vermutlich von Synthesizern, aber zu weit in den Hintergrund gemischt, um sich dessen als Hörer sicher zu sein) brechen das düstere Geschehen gelegentlich ebenso auf wie ein schreiendes Saxofon, das Yakuzas Bruce Lamont beigesteuert hat.
Dass man ‚Persephone Is Half Human‘ leicht pikiert als Wiedergänger von ‚Lucretia My Reflection‘ von den Gnadensschwestern empfindet und gegen Ende ein bisschen die Luft rausgeht, schmälert den positiven Eindruck nicht, den dieser Einstand nach Maß hinterlässt.
„Mutant Flesh“ ähnelt jener akustischen Lasterhöhle, die Gruppen wie Bauhaus oder Sisters Of Mercy einst im prüden Großbritannien heraufbeschworen, wodurch sie der Gesellschaft einen Spiegel vorhielten. In diesem Kontext weisen die Schöpfer nur ein einziges Manko auf …
FAZIT: DETH CRUX stellen ihre Heimat Los Angeles beispielhaft für die gesamte westliche Welt als jenen Sündenpfuhl dar, der sie wahrscheinlich gar nicht mehr ist, jedenfalls nicht in gleichem Maß wie während der 1980er. Deshalb wirkt ihre Musik wie ein nostalgischen Empfindungen geschuldetes Abziehbild, doch wer in Anbetracht der starken Songs des Albums mit diesem Fauxpas leben kann, wird viel Freude mit der Band haben.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Phantom Blood
- Spectral Other
- Black Abominable Lust
- Chrome Lips
- Mutant Flesh
- Xenophilia
- Lycanthropic Prostitution
- Persephone is Half Human
- Exploited Apparition
- Yellow Sky
- Mutant Flesh (2018) - 11/15 Punkten
-
keine Interviews