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Erstausgabe: Geschichten vom Bordstein (Review)

Artist:

Erstausgabe

Erstausgabe: Geschichten vom Bordstein
Album:

Geschichten vom Bordstein

Medium: CD/Download
Stil:

Deutschrock

Label: FinestNoise / CD Baby
Spieldauer: 52:54
Erschienen: 01.06.2018
Website: [Link]

15 Songs in fast einer Stunde, mindestens ein Drittel davon zu viel, das mal gleich vorab … Mag sein, dass ERSTAUSGABE dem einen oder anderen im Vorprogramm der Deutschrocker Ohrenfeindt begegnet sind, doch im Gedächtnis dürfte das Quartett nur den Wenigsten geblieben sein. Das mittlerweile zweite Album des Quartetts um Gitarrist und Sänger Daniel Bierschenk.

Ganz ehrlich, die heutigen Möglichkeiten des Selfpublishing bzw. On-Demand-Angebote zur günstigen Herstellung und Vertreibung eigener künstlerischer Ergüsse ist in Fällen wie diesem hier ein Ärgernis. ERSTAUSGABE gelingt es auch im zweiten Anlauf nicht, das Niveau einer Hinterhof-Kapelle, die ab und an auf Gemeindefesten spielt, merklich zu überbieten. Ihr neues Dutzend live erprobter Lieder bricht mit keiner Konvention geschweige denn, dass es auf die Kompositionen und die Performance der Schöpfer bezogen überhaupt gehobene Ansprüche erfüllen würde.

Und inhaltlich ist im Akkord "Facepalm" angesagt. Im Text von 'Irgendwann' macht der Frontmann beispielsweise das Unvermögen zur Tugend, Träume durch aktives Handeln umzusetzen, die scheinbare Ausweglosigkeit des kleinen Mannes mit dem Brett vorm Kopf und dem Arsch am Stammtischstuhl.

Wenn sich ERSTAUSGABE dann anderswo schwülstig gegen die Respektlosigkeit des Menschen gegenüber Tieren auslassen ('Unschuldiges Blut') oder wenig konstruktiv gegen die politische Rechte bzw. nationalistische Tendenzen wettern ('Flucht nach vorn', 'Verbrannte Fahnen'), fühlt man sich an alte "Schlachtrufe BRD"-Sampler erinnert, bloß leider nicht im nostalgisch Guten. Das pathetische 'Fernweh' oder der abschließende Tränendrüsen-Drücker 'Zeit zu gehen' wirken hingegen wie Böhse-Onkelz-Plagiate zum Abgewöhnen.

FAZIT: ERSTAUSGABE sind immer noch nicht Label-tauglich. Mit deutschen Texten über Kumpeltum, Milieu-Sippenhaft oder Fußball-Proletarier ('Meine Liebe, mein Verein') und hemdsärmelig zusammengestückelten Liedern pendeln sie arbiträr ohne eigene Kennung zwischen labbrigem Rock und "Metal", ohne der erfolgreichen Konkurrenz annähernd das Wasser zu reichen. Fürs lokale JUZ reicht das, aber wieso muss eine Plattenfirma es weitläufig zugänglich machen?

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3132x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 5 von 15 Punkten [?]
5 Punkte
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Tracklist:
  • Platzhirsch
  • Flucht nach vorn
  • Freiheit
  • Scherbenmeer
  • Trauriges Herz
  • Geschichten vom Bordstein
  • Sturm und Drang
  • Gute Zeit
  • Meine Liebe, mein Verein
  • Verbrannte Fahnen
  • Irgendwann
  • Trinker
  • Unschuldiges Blut
  • Fernweh
  • Zeit zu gehen

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
hendrik
gepostet am: 26.06.2018

Habs mir angehört - musikalisch öde, inhaltlich einfältig.

Bin bereits gespannt, was die ergebenen Fans - die solche Truppen ja irgendwie immer haben - dazu sagen werden, Andreas :)

Auf jeden Fall bist du nicht objektiv und hast generell keine Ahnung von Musik, das ist ja mal das Mindeste.
Patrick
gepostet am: 13.07.2018

Interessant zu sehen wie der Autor Kommentare nicht akzeptiert die gegen seine Meinung sind. Ich bleibe dabei eine objektive Rezension sieht definitiv anders aus.
Chris
gepostet am: 18.10.2018

"Im Text von 'Irgendwann' macht der Frontmann beispielsweise das Unvermögen zur Tugend, Träume durch aktives Handeln umzusetzen, die scheinbare Ausweglosigkeit des kleinen Mannes mit dem Brett vorm Kopf und dem Arsch am Stammtischstuhl"

Dieser Satz ergibt irgendwie keinen Sinn...
Tobias
gepostet am: 01.03.2019

User-Wertung:
12 Punkte

Das album ist im vergleich zum ersten ein gewaltiger sprung... Ja es gibt höhen und schwächen bei dem album... Und die gibt es bei allen bands... es liegt im ohr des betrachters... Aber die abgegebene rezension ist einfach nur flach...

Wenn ich mir die INFO zum autor ansehe kann ich für meinen teil nur sagen "Schuster bleib bei deinen leisten" oder im gegebenen fall bleib bei deiner sonst bevorzugten musik...
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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