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Exfeind: Nummer eins (Review)
Artist: | Exfeind |
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Album: | Nummer eins |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Neue Deutsche Härte |
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Label: | Trisol / Soulfood | |
Spieldauer: | 37:14 | |
Erschienen: | 02.02.2018 | |
Website: | [Link] |
Der Name EXFEIND evoziert von Vornherein mitsamt der optischen Peripherie, die das Debütalbum des Projekts hervorkehrt, Gedanken an Megaherz, Eisbrecher oder Stahlmann, und tatsächlich: Der Trierer mit dem unsinnigen Künstlernamen Lian EXFEIND hat sich mit Haut und Haaren der Neuen Deutschen Härte verschrieben, der mancher anscheinend immer noch ästhetisch Neues abzugewinnen glaubt. Oder steht der Einzelkämpfer so sehr auf den Stil, dass er ihn für sich selbst nachempfinden muss?
In jedem Fall zieht EXFEIND alle für diesen Bereich obligatorischen Register und feiert dabei mindestens einen Achtungserfolg. Wer auf diesen Sound schwört, wird sich unmittelbar wohlfühlen auf "Nummer eins", einem in jeder Hinsicht typischem Genre-Album. Das textliche Pathos ist ebenso vorhanden wie der bewährte Dualismus zwischen harten Stampfern und dreist eingängigen Refrains. Der Mosellaner bedient sich hier und dort ('Brich das Eis', 'Der Teufel in dir') allzu offensichtlich bereits etablierter Formeln und Metaphern, aber es ist eben so, wie in der Einleitung in Frage gestellt …
NDH ist eine reaktionäre, stagnierende Musiknische mit unheimlich beschränkten Stilmitteln, die aufzugeben sich EXFEIND nicht bemüßigt sieht. Andererseits fällt er dadurch positiv aus, dass er sich nicht aufs intellektuelle Glatteis (ja, schon wieder Eis) begibt oder abwechselnd den harten Mann und dann den Jammerlappen auf Brautschau mimt, wie es eigentlich üblich ist in diesem Milieu. Beachtlich auch und gewiss keine Selbstverständlichkeit: Der Mann hat alles alleine komponiert und in Klang gegossen, während ihn diverse Helfer unterstützen, wenn er seinen Stoff auf die Bühne bringt.
Dafür scheinen die Songs auch geschaffen zu sein. Die großen Gassenhauer bleiben aus, doch einige eingängige Refrains ('Gefallene Engel', 'Flieg mit mir') mit angemessenem Hymnen-Faktor wird "Nummer eins" ab. Mehr braucht der anspruchslose Genre-Freund auch nicht.
FAZIT: EXFEIND gießt mehr Wasser auf die NDH-Mühlen und bereichert diese Szene kein bisschen, zeichnet sich aber durch Versiertheit aus und dekliniert das vorgegebene Vokabular für diese Verhältisse relativ virtuos. Am Ende ist "Nummer eins" mehr Produkt als sonst etwas, aber Schöngeister sollen davon auch nicht angesprochen werden.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Göttergatte
- Endlos
- Garten Eden
- Der Teufel in dir
- Flieg mit mir
- Brich das Eis
- Gefallene Engel
- In deiner Brust
- Lass uns leben
- Verboten
- Was uns bleibt
- Nummer eins (2018) - 8/15 Punkten
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