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Franziskus: Some Sang A Song (Review)
Artist: | Franziskus |
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Album: | Some Sang A Song |
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Medium: | Download/CD | |
Stil: | Avantgarde / Jazz |
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Label: | Session Work | |
Spieldauer: | 56:17 | |
Erschienen: | 15.06.2018 | |
Website: | [Link] |
Für den Posaunisten und Komponisten Simon Kintopp waren FRANZISKUS zunächst anscheinend nur ein Vehikel zum Abschluss seines Jazz-Studiums an der Universität der Künste im österreichischen Graz. Der junge Mann muss sich 2015, als er das Projekt aufzog, zutiefst gelangweilt haben, denn was seine Musik zu bieten hat, geht in puncto Vielfalt auf keine Kuhhaut.
Sein Debütalbum wurde mit Elf Helfern realisiert bzw. live eingespielt und ist trotzdem kein heillos bombastisches Unterfangen, sondern durchdacht wie ein Bühnenstück, was bei einer so großen Besetzung auch zwingend notwendig sein dürfte. Dementsprechend herrscht Disziplin, und die Instrumentalisten erdrücken sich nicht gegenseitig. Was Kintopp gelernt hat, drückt sich in Arrangements eigener und fremder Kompositionen aus, deren einziger gemeinsamer Nenner diszipliniertes Handwerk ist.
Ausschweifend wirkt "Some Sang A Song" nur in stilistischer Hinsicht. Da klingen Bop und impressionistische Klassik an, vier Streicher kollidieren mit einem Bläsersatz, und feurig lateinamerikanische Rhythmen auf eine unterkühlte osteuropäische Frauenstimme. Dank handferster Melodien im Fokus und sorgfältig ausgeschriebener Partituren überfordert das Material jedoch zu keiner Zeit, obgleich es den Akteuren zahlreiche Freiräume für bisweilen verhältnismäßig opulente Improvisationen bietet, wo das Gesamtbild der Musik ein eher ökonomisches ist.
Alles geschieht im Dienste des Bandleaders, der sich hiermit offensichtlich einen Traum erfüllt hat. "Some Sang A Song" gewährt Einblicke ins kreative Zentrum eines visionären Musikers, der sich nicht zu fein ist, mit der Avantgarde des frühen 20 Jahrhunderts zu kokettieren, demgegenüber geradezu poppige Hooks einzustreuen und sich den urigen Schmiss traditioneller Tänze zu eigen zu machen, wobei er noch mehr Impulse in der Literatur und Malerei sucht … behauptet er zumindest.
FAZIT: FRANZISKUS rollen die Musikgeschichte von allen Seiten gleichzeitig auf, machen E und U einerlei und springen zwischen Ernst und Frotzelei ins Herz jedes aufgeschlossenen Hörers. Dass dieses Potpourri uneingeschränkt bühnentauglich ist, beweist das Ensemble wiederholt bei Konzerten, die man u.a. auch im Fernsehen bewundern darf.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Lascia ch'io pianga
- Katrina Ballerina
- You Go To My Head
- Blauer Wolfgang
- A Prayer
- Sam Sung a Song
- Come Again
- Nostalgia in Times Square
- Some Sang A Song (2018) - 12/15 Punkten
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