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Jordsjø: Jod (Review)
Artist: | Jordsjø |
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Album: | Jod |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Retro-,Folk-, Symphonic-, Progressive-Rock |
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Label: | Karisma Records | |
Spieldauer: | 37:48 | |
Erschienen: | 09.03.2018 | |
Website: | [Link] |
Laut Infosheet sind JORDSJØ beeinflusst von alten Horrorfilmen, deutscher Synthie-Musik der Siebziger, schwedischem Prog, Fantasy-Romanen und der norwegischen Natur. Das kann man so stehen lassen und ist nicht zu überhören beim Debüt der Band aus Oslo, die eigentlich nur ein Duo sind, bei dem kurzzeitig Robert William Dall Frøseth am Bass einspringt ("Finske Skoger")
„Jod“ reiht sich mit eigenem Tonfall und Zungenschlag (norwegische Texte) in der Nähe von ÄNGLAGARD, ANEKDOTEN und SINKADUS ein, ohne die genannten Gruppen zu kopieren. Bleischwere Niedergeschlagenheit und experimentelle Ausbrüche finden nicht statt, letzteres zumindest nicht in Richtung Atonalität. Die Musik auf dem Album fließt meist melodisch, immer stimmungsvoll, gelegentlich charmant mit orgellastigem Hardrock flirtend („Jord II“) und nur ganz selten ein bisschen sperrig.
Nach einem Einstieg, der das Odeur von Naturmystik versprüht, geht es Richtung Mittsiebziger Prog, der sogar leicht nach CAMEL zu „Snow Goose“-Zeiten klingt. Das ändert sich, wenn die voluminösen, breitflächigen Keyboardparts einsetzen ist die schwedische Verwandtschaft wieder nah.
JORDSJØ spielen gekonnt und elegant zwischen den oben genannten Polen, die Rhythmusarbeit ist solide und effizient, besondere Meriten verdient sich das Duo mit geschmeidigen Flötenparts, ja, auch JETHRO TULL lassen grüßen („Finske Skoger“), und dem wohligen Zusammenspiel (Håkon Oftung in Personalunion) von Gitarren und Tasteninstrumenten . Es türmen sich beeindruckende Schichten auf, werden niedergerissen und bauen dem Retroprog erneut einen leuchtenden Schrein. Das ist beschwingt und ein bisschen melancholisch (wie sich das für Skandinavier gehört), doch nicht erdrückend. Da ist schon das perlende Piano vor.
Mit dem „Postludium“ gelingt JORDSJØ eine exzellente Miniatur im Geiste der deutschen Elektronik zu fidelen Krautrocktagen. So könnte es ruhig noch weitergehen. Håkon Oftung und Kristian Frøland können das.
FAZIT: „Jod“ ist ein durch die Bank überzeugendes Stück Progressive Rock, das sich mit Geschick und dem richtigen Gespür bei der Vergangenheit (und anderem) bedient, ohne einen Moment lang antiquiert zu wirken. Höchst atmosphärisch und richtig gut.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Over Vidda
- Abstraksjoner fra et Dunkelt Kammer
- Finske Skoger
- Jord I
- Jord II
- La meg forsvinne
- Postludium
- Bass - Robert William Dall Frøseth
- Gesang - Håkon Oftung
- Gitarre - Håkon Oftung
- Keys - Håkon Oftung
- Schlagzeug - Kristian Frøland
- Sonstige - Håkon Oftung (flute)
- Jod (2018) - 12/15 Punkten
- Nattfiolen (2019) - 12/15 Punkten
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