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Kjetil Mulelid Trio: Not nearly enough to buy a house (Review)

Artist:

Kjetil Mulelid Trio

Kjetil Mulelid Trio: Not nearly enough to buy a house
Album:

Not nearly enough to buy a house

Medium: CD
Stil:

Jazz

Label: Rune Grammofon
Spieldauer: 41:10
Erschienen: 27.10.2017
Website: [Link]

Rune Grammofon steht wie kaum ein anderes Label für sowieso interessanten Jazz aus nördlichen Gefilden, was KJETIL MULELID und seinem Piano-Trio neben gesteigerten Erwartungen auch schon mal einen kleinen Startbonus gewährt. Völlig zurecht, wie sich beim spätestens zweiten Hören herausstellt – hier gibt es viel zu entdecken.

Der namensgebende Norweger wird auf „Not nearly enough to buy a house“ unterstützt von Spellemannprisen-Gewinner Bjørn Marius Hegge (Bass) und Andreas Skår Winter (Drums). Mit dem Geist junger Jahre bieten die drei Protagonisten das Gegenteil von lang abgehangenem Altherrenjazz; freie Improvisation und perfekt verzahnte Kompositionen geben sich die sprichwörtliche Klinke im Sekundentakt in die Hand.

Die klare Rollenverteilung sieht Mulelids Piano für die melodische Arbeit vor, wobei gekonnt eingeworfene Bass-Phrasen immer wieder aufhorchen lassen. Auch reine Klavierpassagen gibt es („Fly, fly“), die zwischen Schönklang und geschicktem Spiel mit Motiven für kleine Pausen auf Hörerseite sorgen. „Children’s Song“ würde zu Beginn jedem Film als Untermalung gut zu Gesicht stehen, während die später folgenden freien Teile viel Ausprobieren erlauben – ohne aber jemals das Thema zu verlieren.

Sich auszuprobieren, dem Hörer bedrohliche bis fast rohe, inhaltsleere Soundkollagen hinzustellen: immer wieder zeigt das KJETIL MULELID TRIO seine experimentelle Seite, die sicher nicht jedermanns Sache ist. Große programmatische Klangkunst oder strukturentleerte Phrase? Dieser Hörer entscheidet sich mit Nachdruck für ersteres – höre „You stood there in silence, having no words“ oder „C & R“ und entscheide selbst. Nach diesen beiden Brocken geht es zurück in zugänglichere Gefilde („From someone else’s point of view“), bevor „Time/Breath“ erst ganz viel Zeit hat und dann mit gestrichenem Bass und minimalistischen Soundscapes den Hörer auf die Probe stellt: wer hier skippt, verpasst die atmosphärisch intensivsten Minuten des Albums. Weniger Jazz-Klischees bedienen geht nicht, trotz und wegen vieler stiller Momente wird hier im Kleinen ganz groß aufgefahren.

„Leaving home“ ist dann zum Ende hin schon viel eher das, was der geneigte Hörer sich unter „beinahe tanzbarer (!) Piano-Jazz“ vorstellt, bevor die letzten Worte des Albums („Three last words“) melancholisch ausfallen und doch auf einer schrägen Note enden.

FAZIT: Wie viel Geld man trotz kollektiver Großartigkeit als junger Jazzer verdient? „Not nearly enough to buy a house“ beantwortet diese und viele weitere Fragen, ohne beim musikalischen Häuslebau irgendeine Schwäche zu zeigen. Phasenweise gewagt, über die volle Länge gelungen – Empfehlung!

Daniel Kluger (Info) (Review 5030x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Entrance
  • Fly, fly
  • Children’s song
  • You stood there in silence, having no words
  • C & R
  • From someone else’s point of view
  • Time/Breath
  • Leaving home
  • Three last words

Besetzung:

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