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Legend: Moonshine (1971) – Abbey Road Remaster (Review)

Artist:

Legend

Legend: Moonshine (1971) – Abbey Road Remaster
Album:

Moonshine (1971) – Abbey Road Remaster

Medium: LP
Stil:

Kunstvoller Rock

Label: Repertoire Records
Spieldauer: 31:43
Erschienen: 23.02.2018
Website: [Link]

Selbst wenn der Bandname des britischen Rock-Quartetts um MICKEY JUPP es zu verheißen scheint – LEGEND wurden musikalisch nie wirklich eine LEGENDe. Zwar erspielten sie sich in den frühen Siebzigern in der UK-Rock-Szene einiges an Anerkennung und erregten bei Kennern der Szene noch mehr Achtung, aber das sollte nicht genügen. LEGENDen wurden nach den BEATLES in den 1970er-Jahren Andere im Rockbereich: LED ZEPPELIN, DEEP PURPLE oder THE MOODY BLUES. Dabei waren LEGEND – mit ihren breit angelegten Streicher-Sätzen und ausgiebigen Piano-Passagen – gerade für THE MOODY BLUES oder auch PROCOL HARUM eine echte Konkurrenz. Das ist auf „Moonshine“, dem Repertoire Records nun ein ausgezeichnetes Abbey Road Remaster für den ganz große Sound verpasste, unüberhörbar.

Eigentlich hätte Jupp PROCOL HARUM vielleicht sogar aus der Taufe heben können, denn nachdem er Mitte der 60er-Jahre mit ROBIN TROWER die Band THE JAM gegründet hatte, aus der LEGEND hervorging, spielten dort bereits auf dem ersten, 1969 erschienenen Album bei einem Song sämtliche Musiker von PROCOL HARUM als Gäste mit. Doch das Album blieb genauso wie „Legend II“ (Besser, wegen des Covers mit einem roten Damen-Stiletto, als „Red Boot“ bekannt!) und das dritte – nun bei Repertoire Records wiederveröffentlichte – „Moonshine“, das zugleich ruhigste, aber trotzdem mit genügend Rockvariationen aufwartend, unbeachtet, was zur Auflösung von LEGEND führte, sodass Jupp daraufhin ausschließlich solo seine Laufbahn fortsetzte. Ihm blieb wohl nichts anderes übrig, denn schließlich war er als Sänger und Pianist sogar einem GARY BROOKER recht ähnlich – und einer mit solch charismatischer Stimme und klassischen Piano-Können reichte schließlich für PROCOL HARUM.

Dass die LEGEND-Alben im Grunde floppten, hat wohl auch etwas mit dem Label Vertigo zu tun, bei dem die Band – sogar mit Toni Visconti als Produzent, der kurze Zeit später T. REX und DAVID BOWIE zu wahrer Größe verhalf – nicht wirklich gut aufgehoben war, da sie im Gegensatz zu den meisten dort vertraglich gebundenen Bands sich nicht im progressiven, sondern deutlich eingängigeren Rock- und Balladen-Bereich bewegten.
Komplexität oder lange Stücke sucht man bei LEGEND vergebens, dafür aber leben die kurzen Songs von beeindruckenden Melodien und breit instrumentierten Klangstrukturen, bei denen besonders die von Matthew Fisher arrangierten Streicher gleich vier Songs des Albums ein echtes PROCOL-HARUM-Flair verleihen, wovon „The Writer Of Songs“ das absolute Highlight ist. Echt ungerecht, dass „A Whiter Shade Of Pale“ PROCOL HARUM und „Nights In White Satin“ THE MOODY BLUES riesige Erfolge einbrachte, während das atmosphärisch ganz ähnliche „The Writer Of Songs“ kaum beachtet wurde. Jetzt endlich kann man das ja sogar in der deutlich verbesserter Soundqualität auf „Moonshine“ nachholen.

FAZIT: Fünf Jahre und drei Alben lang dauerte das kurze Musikleben (1968 – 1972) der britischen Band LEGEND, welche an ihrem im Bandnamen angestrebten Vorhaben (im Grunde zu Unrecht) scheitern sollte. „Moonshine“ war ihr letztes, jetzt von Repertoire Records wiederaufgelegtes und im Abbey Road Studio remastertes, Album, bevor sich das Rock-Quartett um MICKEY JUPP, welches deutliche Parallelen zu PROCOL HARUM aufwies, auflöste. Band und Album gerieten längst in Vergessenheit. Hört man es aus heutiger Sicht, dann war es allerhöchste Zeit, um LEGEND wiederzuentdecken.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3055x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • Seite A (13:25):
  • Moonshine (3:49)
  • Another Guy (3:30)
  • Mother Of My Child (3:26)
  • Captain Cool (1:44)
  • Ausfahrt (0:56)
  • Seite B (18:18):
  • Eingang (0:42)
  • Shine On My Shoes (2:50)
  • The Writer Of Songs (4:57)
  • Local Folk‘ Ol (3:05)
  • At The Shop (2:53)
  • Just Because (3:51)

Besetzung:

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