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Lesser Glow: Ruined (Review)
Artist: | Lesser Glow |
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Album: | Ruined |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Sludge Metal |
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Label: | Pelagic / Cargo | |
Spieldauer: | 25:14 | |
Erschienen: | 08.06.2018 | |
Website: | [Link] |
So, so, LESSER GLOW verstehen sich als zur Band gewordene Reaktion darauf, dass sich harte Musik in jüngeren Jahren angeblich in eine falsche Richtung entwickelt hat, motiviert von den falschen Versprechungen der modernen Technik, womit sie vermutlich auch gar nicht so Unrecht haben. Nichtsdestoweniger handelt es sich dabei quasi um eine Kampfansage, der die Musiker aus Boston im US-Bundesstaat Massachusetts erst einmal mit ihrem eigenen Schaffen gerecht werden müssen.
Zumal: Das junge Quintett gibt obendrein vor, ein Rezept gegen Getöse zu haben, das heutzutage ununterbrochen von allen auf uns eindringt, und schlägt dazu selbst eine Menge Krach … und zwar im wahrsten Sinn des übersetzten Wortes: Vieles auf "Ruined" steht eindeutig in der Tradition von Noise-Rock-Vorreitern wie den frühen Helmet, Botch oder Unsane, wenn man sich vor Augen hält, dass LESSER GLOW ihre Stücke gerne mit Ecken und Kanten versehen, insbesondere in puncto Rhythmik.
Die Gruppe, die sich zu zwei Fünfteln aus Ex-Mitgliedern von Black Elm zusammensetzt, macht bereits durch die Kürze des zusammenstellten Materials deutlich, wie sie ihr Anliegen umzusetzen sucht;bei "Ruins" handelt es sich praktisch um eine EP, und als solche funktioniert die Songkollektion ausgezeichnet. Innerhalb eines lockeren Doom-Korsetts gönnen sich die Musiker auf einem transparenten Fundament aus Schlagzeug und Bass viele Freiräume. Den Live-Charakter der Scheibe kann man mit Fug und Recht als ausgeprägt bezeichnen, wobei sich richtiggehend brutale Heaviness und fast schon klassische Gitarrenmelodien die Waage halten.
Passend dazu setzt die Band auf eine relativ sparsame Produktion; das ist schlicht zweckmäßig und lässt denoch nichts missen. Frontmann Alec Rodriguez brüllt meistens wie am Spieß, ist aber nicht unflexibel und wird den Wandlungen, welche die hauptsächlich von Multi-Instrumentalist Andrew Nault komponierten Tracks durchlaufen, in jeder Situation gerecht. Ein echter Burner befindet sich nicht in diesem Sixpack ('Fall on Mortal Decay' ist sogar nur ein Zwischenspiel), doch davon ausgehend lässt sich etwas mit Substanz aufbauen.
FAZIT: LESSER GLOW bestechen durch ihre Schlichtheit. Altmodisch rockig und zeitgemäß drückend zugleich, mit hörbarer Erfahrung aus früheren Bands der Mitglieder ersonnen und an manchen Klassiker des Kult-Labels Amphetamine Reptile erinnernd. "Ruins" beweist als mehr Aufmerksamkeit als die Szenemasse verdienendes "Album" aber auch und gerade eines: Wenig genügt, wenn die umgesetzten Ideen akustischer Zündstoff sind.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Ruined
- Vacant Throne
- Tel Meggido
- Empty Eyes
- Fall on Mortal Decay
- Under the Polar Shade
- Ruined (2018) - 10/15 Punkten
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