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Lucero: Among the Ghost (Review)
Artist: | Lucero |
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Album: | Among the Ghost |
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Medium: | Download/CD | |
Stil: | Americana |
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Label: | Liberty & Lament / Thirty Tigers / Alive | |
Spieldauer: | 40:49 | |
Erschienen: | 03.08.2018 | |
Website: | [Link] |
LUCERO werden 2018 satte 20 Jahre alt und legen zur selben Zeit ihr neuntes Studioalbum vor, auf dem naheliegenderweise alle Fäden zusammenlaufen, die der Fünfer mit der Zeit so gesponnen hat. Wer jedoch angesichts der schwülstigen Songtitel glaubt, hier würde sich jemand selbstgefällig im eigenen Saft suhlen und an die niederen Kuschelinstinkte des Hörers appellieren, sieht sich spätestens nach drei Stücken getäuscht.
Die Band klingt facettenreicher denn je, vermutlich wie gesagt wegen ihres Geburtstags, der sie zu so etwas wie einem vorläufigen Resümee bewogen hat. Die live als Quintett eingespielten Songs lassen sich ohne weiteres unter dem unhandlichen Schlagwort "opulente amerikanische Pop-Kunst" zusammenfassen und heben sich aufs Wohltuendste vom Alternative-Country-Einheitsbrei ab, den man als nicht mit LUCERO Vertrauter von Musikern erwarten mag, wenn diese aus Memphis im Bundesstaat Tennessee kommen.
Wenn die altgedienten Herren behaupten, sich für das Material auf Among the Ghost an der Klangästhetik der zahlreichen Gassenhauer der Labels Stax und Motown orientiert haben, vermittelt das einen falschen Eindruck, denn die Atmosphäre ist weitgehend eine finstere, wenn auch mit wiederholten Blicken hin zu einem Licht am Ende des metaphorischen Tunnels.
Ben Nichols und Co. erzählen vor spielerischen Einzelheiten strotzende Spukgeschichten wie das Titelstück, erinnern oft (und nicht nur mit dem Titel 'Cover Me') an den "Boss" Springsteen, betreiben eingehende Innenschau mit mehreren persönlichen Lyrics (noch einmal sei allein auf die Songtitel verwiesen) und zollen ihrem Idol Jerry Lee Lewis Tribut, wenn sie wie in 'Everything Has Changed' oder dem Stampfer 'For the Lonely Ones' ausnahmsweise aus sich herausgehen.
FAZIT: Wenn man LUCERO 2018 eines vorwerfen kann, dann dass sie sich auf "Among the Ghost" häufiger gehenlassen dürften. Trotz der Bandbreite, die das Album abdeckt, wirkt die Band ein bisschen zu verhalten, weshalb man sie der Altklugheit verdächtigen könnte, aber wer weiß? Vielleicht ist das ganze nur Vorbereitung auf einen neuen, umso energischeren Karriereabschnitt. Bis dahin gilt: Amerianca auf hohem Niveau.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Among the Ghost
- Bottom of the Sea
- Everything Has Changed
- Always Been You
- Cover Me
- To My Dearest Wife
- Long Way Back Home
- Loving
- Back to the Night
- For the Lonely Ones
- Among the Ghost (2018) - 11/15 Punkten
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