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Maya Fadeeva: Chameleon (Review)
Artist: | Maya Fadeeva |
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Album: | Chameleon |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Soul |
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Label: | Chinchin / Nova MD | |
Spieldauer: | 47:24 | |
Erschienen: | 13.04.2018 | |
Website: | [Link] |
Die Ähnlichkeit ist geradezu gespenstisch: MAYA FADEEVAs Stimme klingt praktisch genauso wie jene von Amy Winehouse, und deren musikalischer Geist schwebt auch über weite Teile des Debütalbums der deutschen Chanteuse. Diese hat sich Songs gewünscht, die stilistisch im Fahrwasser des Wuppertaler Kollektivs Club des Belugas schippern, also eine Mischung aus tanzbarer Moderne und R'n'B-Tradition. Was lag da näher, als mit deren Producer zusammenzuarbeiten, und dieser hat dann gleich auch die entsprechenden Musiker hinzugenommen.
Pat Anthony lautet der Name des Mannes, der zudem die Musikschmiede Dizzy Red Productions leitet. Club des Belugas touren unterdessen bereits seit 2002 quer durch Europa und haben mit ihren bisherigen Alben internationales Renommee erfahren, weshalb sie auf "Chameleon" - und das ist das große Plus der Scheibe, auch wenn der Name der Sängerin vorne draufsteht - mindestens den gleichen Stellenwert innehalten wie die "Hauptattraktion".
Abgesehen von drei mehr oder weniger unnötigen Remixes, die das substanzielle Kernmaterial wohl noch "clubbiger" machen sollen, hinterlässt "Chameleon" einen homogenen und vor allem von vorne bis hinten abgeklärt professionellen Eindruck. Das verhindert gleichwohl nicht, dass Fadeeva keinen Humor spielen lässt oder sich relativ freimütig in diversen musikalischen Feldern austobt, sei es mit Halbsprechgesang im loungigen 'Fire' oder mal weniger kratzbürstig wie im sich wiegenden 'Lithium'.
Den Vamp hat Madame gut drauf, auch wenn das glatte Ganze im besten Sinn ungefährlich anmutet und trotz des offensichtlichen Vergleichs wohl keine fragile Seele wie bei Winehouse dahintersteckt, im Gegenteil. Das stampfende 'My coconutnut song' versprüht Lebensfreude und gemahnt an die Ursprünge des Jazz als Unterhaltungsmusik, obgleich mit hohem spielerischen Anspruch; diesem werden die versiert in Szene gesetzten Bläser-Arrangements vollends gerecht, woraus sich dank wiederholt schallgedämpfter Trompete zahlreiche sympathische Louis-Armstrong-Momente ergeben.
Gemeinsam mit sehr dezent eingesetzten Hip-Hop-Elementen und Neo-Soul-Anwandlungen ergibt dies einen facettenreichen Mix, den man sich als Genre-Fan genehmigen darf, aber hört jetzt bitte auf, die Verstorbene als Verkaufsargument zu nennen. Danke.
FAZIT: "Chameleon" ist ein modernes Vocal-Jazz-Album mit Club-Flair, gekonnt präsentiert von Dizzy-Red-Produzent Pat Anthony mit einer breiten Palette von Klangfarben, angefangen bei Bigband-Arrangements über Akustiknummern bis zu
Swing-Tracks mit Varieté- bzw. Broadway-Flair - nie zu seicht und von einer akademisch geschulten Sängerin mit Einfühlungsvermögen dargeboten.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Let me go
- Fire
- I shouldn't wouldn't
- Save a little love for me
- My coconutnut song
- Love is like a legend
- Finger snap
- Hello friend
- That cookie
- You are here
- Lithium
- Song for everyone
- Keep your smile
- The frim fram sauce
- Let me go (Pat Anthony Reggae Mix)
- Let me go (Club des Belugas Remix)
- Finger snap (Baumeister & Kuip Remix)
- Chameleon (2018) - 9/15 Punkten
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