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Mouth: Floating (Review)
Artist: | Mouth |
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Album: | Floating |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Psychedelic Rock |
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Label: | Tonzonen / H'Art | |
Spieldauer: | 46:24 | |
Erschienen: | 23.03.2018 | |
Website: | [Link] |
Die neue Scheibe von MOUTH erweist sich beim Hören als genauso spleenig bunt wie die Gestaltung ihres Covers. Die Kölner machen naheliegenderweise dort weiter, wo der Vorgänger "Vortex" aufhörte - mit deutlich kürzeren Tracks und einem Mehr an poppiger US-Westküsten-Psychedelik, die das Material mindestens zur Hälfte für eine Dauerrotation auf dem Plattenteller empfiehlt.
'Reversed', das nach mehrmaliger Einverleibung aus dem Grund, weil es die Bandbreite der Gruppe subsumiert, als Schlüsselstück haften bleibt, kommt subjektiv empfunden sonniger daher als 'Sunrise', doch es ist müßig, sich an Songnamen aufzuhängen, wenn Musik unabhängig davon so aussagekräftig ist. In seiner Gesamtheit mutet "Floating" letzten Endes doch leicht finsterer an als "Vortex". Darum auch die These, es handle sich um eine logische Weiterführung des Band-eigenen Stils. Wer aus vielen inspirierenden Töpfen schöpft, braucht sich nicht zu verbiegen, sondern bleibt wie von selbst variabel und dennoch glaubwürdig.
Die Methode, Stücke mit Vocals mit rein instrumentalen abzuwechseln, riecht nach Kalkül, doch ob oder nicht: Es funktioniert prima und lässt die Laufzeit noch rascher verstreichen. Nicht dass man sich wünscht, das "Elend" (es ist ja keins) gehe schnell vorbei, aber erstaunlich ist das speziell für eine krautigen Jams zugetane Psychedelic-Rock-Band trotzdem.
Gitarrist Chris Koller steht ergo weniger für seine Sangeskünste, sondern als musikalischer Strippenzieher im Brennpunkt, obgleich Keyboarder (und Drummer, dies in erster Instanz!) Nick Mavridis ebenfalls eine tragende Rolle zukommt. In fast vorhersebarer Weise bietet die Scheibe wenig Gesang, und wenn Koller seine Stimme erklingen lässt, fungiert sie wie so oft in diesem Bereich nur als zusätzliche Klangfarbe.
So mäandern MOUTH selbstgenügsam zwischen verschrobenem Krautrock und Hits, die einer breiten Öffentlichkeit verwehrt bleiben, schmatzen hier herzhaft mit Hendrix-Wah und knüpfen dort grelle Blumenkränze, schweben aber vor allem und dem Titel des Albums gemäß unbekümmert vor sich hin, als ob die Welt nur aus sprichwörtlicher Luft und Liebe bestünde.
Das quirlig eingängige 'Madbeth' drängt sich mit weitem Abstand gegenüber den anderen Tracks als Sample-Track zum Kennenlernen der Gruppe auf.
FAZIT: "Floating" ist nicht nur deshalb erfreulich kurzweilig, weil die Kompositionen so wohltuend knapp gehalten sind, sondern auch dank des hohen Einfallsreichtums, über den MOUTH als wohlgemerkt traditionelle Psych-Combo verfügt. Die Hooks schlagen voll ein, zahlreiche Tempo- und Rhythmuswechsel garantieren ein Mehr an Dynamik - was wollt ihr noch? Eine Vinyl-Verison, richtig.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Floating (Reprise)
- Madbeth
- Homagotago
- Reversed
- Sunrise
- Distance
- O.T.B. Field
- Sunset
- Floating (2018) - 12/15 Punkten
- Floating – blaue Vinyl-Ausgabe (2018) - 12/15 Punkten
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