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Orchestre Tout Puissant Marcel Duchamp: Sauvage Formes (Review)
Artist: | Orchestre Tout Puissant Marcel Duchamp |
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Album: | Sauvage Formes |
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Medium: | LP+CD/Download | |
Stil: | Afropunkpopexperimentaljazz |
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Label: | Bongo Joe | |
Spieldauer: | 42:23 | |
Erschienen: | 27.04.2018 | |
Website: | [Link] |
„Sauvage Formes“ ist bereits das vierte Album der mittlerweile auf vierzehn Mitglieder angewachsenen Band mit dem eigenwilligen Bandwurmnamen. Sie selbst nennen ihren Stil „Afropunkpopexperimentaljazz“ und haben verdammt recht damit. Weniger würde die Musik des ORCHESTRE TOUT PUISSANT MARCEL DUCHAMP kaum umschreiben. Und wie es sich für Künstler unter der Obhut dieses Namensgebers gehört, ist der Mix nicht nur wild, sondern auch außergewöhnlich gelungen.
Das Album beginnt mit einer manisch gespielten Marimba, afrikanische Rhythmik trifft auf angeschrägte E-Gitarrenklänge, betörende Jazz-Pop-Gesangslinien und einen souligen Chorus. Später sorgen Später sorgen verschärft eingesetzte Bläser und Streicher für eine Verlagerung Richtung Jazz, um zum Grande Finale mit schrammeligen Gitarren und fidelem Punkflair aufzuwarten. Großartiger Song, der zu keiner Sekunde inhomogen wirkt.
Und genauso geht die wilde Reise weiter, trifft RIP RIG & PANIC auf JOHN ZORN und mehr, abgehackte Bass-Soli (der hypnotische Einstieg in „Across The Moor“, bei dem sich zu Bass und Becken immer mehr Percussion versammelt) auf fast neoklassischen Celloschmelz. „Betes Féroces“ beginnt wie eine Melange aus Tom Waits und Paul Simon mit ausgefeiltem Gesang, wechselt in den Laurie Anderson-Erzählmodus um anschließend Kaffeehausatmosphäre zu beschwören, die ansatzlos ein stakkatohaftes Stomp-The-Yard entfesselt. Angesiedelt irgendwo zwischen Westafrika und New Orleans.
„Danser Soi-même“ ist ein folkiger Chanson mit leichter, bewusster Schieflage, das hymnische „So We All“ schließlich bildet das würdige Finale, das noch einmal alle Vorzüge des ORCHESTRE TOUT PUISSANT MARCEL DUCHAMP zur Geltung bringt. Vom neoklassischen, streicherbetonten Anfang bis zum kakophonischen, frenetischen Schluss. Marimba rulez, Baby. Der wunderbar gesäuselte Gesang sowieso.
FAZIT: „Sauvages Formes“ ist ein wahres Stück moderner Psychedelic. Hat die wilde Power von DE STAAT und die Eleganz von Reinhold Schmölzers orchest•ra•conteur. Große Kunst, die gleichzeitig hoch konzeptionell und improvisiert wirkt, klasse produziert und zusammengehalten von P. J. Harvey-Spezi John Parish.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Blow
- Sous mes yeux
- Across the moor
- Bêtes Féroces
- The Unknown
- Lost and Found
- Danser Soi-même
- So We All
- Bass - Seth Bennett, Vincent Bertholet
- Gesang - Seth Bennett, Vincent Bertholet, Joanna Burke, Anne Cardinaud, Aida Diop, Guillaume Lantonnet, Liz Moscarola, Naomi Mabanda, George Murray, Wilf Plum, Maël Salètes, Séni, Aby Vuliamy, Johan Caballe
- Gitarre - Maël Salètes, Titi
- Schlagzeug - Guillaume Lantonnet, Wilf Plum
- Sonstige - Joanna Burke, Liz Moscarola (violin), Anne Cardinaud, Aida Diop (marimba), Naomi Mabanda (cello), George Murray , Séni (trombone), Aby Vuliamy (sax),
- Sauvage Formes (2018) - 13/15 Punkten
- Sauvages Formes (2018) - 12/15 Punkten
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