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Pressyes: On The Run (Review)
Artist: | Pressyes |
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Album: | On The Run |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Indie (Folk) |
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Label: | Ink Music | |
Spieldauer: | 36:49 | |
Erschienen: | 01.06.2018 | |
Website: | [Link] |
Produzent, Sänger und Songwriter René Mühlberger (ehemals u.a. Velojet um Sängerin Marlene Lacherstorfer) hat sich mit PRESSYES einen Traum erfüllt und sein ganz eigenes Ding durchgezogen, das von einem eklektischem Musikgeschmack zeugt. "On The Run" ist so etwas wie ein akustischer Reisebegleiter durch eine in warm pastellenen Farben gemalte Welt, die erst noch entstehen muss.
So gesehen darf man die Scheibe als vertonten Eskapismus betrachten, obwohl sich Mühlberger auch, aber nicht nur mit den großen Fragen des Seins auseinandersetzt. Gerade die beschwingten, scheinbar trivialen Augenblicke innerhalb der Songs gefallen allerdings im besonderen. Die wortreiche Single 'Touch the Sky' gehört sogar zu den unauffälligen Tracks; E-Piano und Bläser im sehnsüchtigen Liebeslied 'Fountains' erregen weit mehr Aufsehen, genauso 'Carry Me Away' mit Orgel und die retrospektive Hymne 'Summertime', die nach Eighties-Radio-Pop tönt.
Der Wiener Künstler begnügt sich auch vorübergehend mit relativ handesüblichem Indie Pop wie 'California' (mit nervigem Pfeifmotiv, als wolle er 'Wind Of Change' von den Scorpions vergessen machen), das mit einer Dauer von etwas über fünf Minuten längste Stück auf dem Album ist, oder dem vielleicht nicht ganz glücklich gewählten Opener 'Hideaway'. Seine eigentlichen Stärken liegen im Mut zur Unberechenbarkeit, den etwa der loungig elektronisch ausgekleidete Video-Track 'On The Run' zum Ausdruck bringt.
Als Weltenbummler macht René insofern staunen, als er insbesondere rhythmisch zu einseitig agiert, um den Hörer auf lange Sicht hin an PRESSYES zu binden, selbst wenn dieser beinharter Fan solch labbriger Klänge ist. Sein nöliger Gesang erinnert an Beck (Hansen), weshalb einstweilige Ausflüge in den Hip Hop bzw. Rap folgerichtig erscheinen. Mit wenig Schatten und einer Menge Licht ist "On The Run" letztendlich hörenswerte Musik für Baumumarmer und digitale Kosmopoliten, ein Einstand nach Maß, latent psychedelisch und eine Leistungsschau in Sachen Vintage-Synths.
FAZIT: Im Sog der Neo-Psych Bewegung um amerikanische Acts wie White Hills oder Tame Impala kommt PRESSYES vielleicht einen Tick zu spät, aber dies tut der Qualität der Musik des Projekts nichts, im Gegenteil; nun da man schon nicht mehr viel auf den kurzlebigen Boom mehr gibt, platzt "On The Run" überraschend in den grauen Rock-Alltag hinein und erfreut ohne Anspruch darauf, Umwälzungen zu bewirken, mit farbenfrohem Anspruchs-Pop, der die Handschrift eines hervorragenden Komponisten trägt.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Hideaway
- On the Run
- Summertime
- Touch the Sky
- Fountains
- Meditation ,Pt. 1
- California
- Carry Me Away
- Children of the Sun
- Well Come Back
- On The Run (2018) - 11/15 Punkten
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