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Spectrum Orchestrum: It‘s About Time (Review)
Artist: | Spectrum Orchestrum |
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Album: | It‘s About Time |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Avantgarde / Jazz |
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Label: | Atypeek | |
Spieldauer: | 40:23 | |
Erschienen: | 05.10.2018 | |
Website: | [Link] |
Was für ein wirres Konstrukt … wobei: konstruiert wurde auf "It's About Time" überhaupt nichts, denn wie zur Warnung vor dem, was den Hörer erwartet, prangt an oberster Stelle im aufgeklappten Digipak der Hinweis, die enthaltene Musik sei binnen dreier Tage im Frühjahr 2017 im Haus von Jean-Pierre Ficheaud (dem dankt man auch, wer immer er sein mag) improvisiert worden. SPECTRUM ORCHESTRUM selbst sind eine fünfköpfige Band, die wahrscheinlich sehr viel Musik aus Enfant Terrible John Zorns rockiger Phase konsumiert hat.
Die Franzosen traten 2013 erstmals mit einer Aufnahme in Erscheinung, die sinnigerweise "Improvisarium III" hieß. Hört man sie zum Vergleich mit "It's About Time", darf man konstatieren, dass die Gruppe mit der Zeit gelernt hat, diszipliniert miteinander zu interagieren, obgleich man diese Beobachtung unter Vorbehalt zur Kenntnis nehmen sollte, denn anstrengend und bisweilen chaotisch klingt der Stoff nach wie vor.
'Three To One', ein einminütiges Wimmelbild aus Saxofon-Urschreien, ist zum Glück nur eine Art Einleitung, nach der es zumindest zu Beginn der dreiteiligen und über über eine halbe Stunde dauernden Suite 'About Time' etwas gediegener zugeht. Im Rahmen einer vom Geist des Freejazz beflügelten Fusion aus E- und U-musikalischen Elementen werden ein Echolot nachgeahmt, wie im Fieberwahn Ausflüge in Miles Davis' "Bitches Brew"-Dschungel getätigt oder schlicht Bläsertöne angehalten, doch die sind nur die Ruhe vor dem nächsten Sturm.
Der dritte Teil des Mammut-Stücks hat klanglich und atmosphärisch überhaupt nichts mehr damit zu tun, was ihm vorausging, und mag der Lärm, den das Quintett erzeugt, auch zutiefst beeindrucken - schlüssig wirkt nichts von dem, was es tut.
FAZIT: Wenn sich SPECTRUM ORCHESTRUM auf die Fahnen schreiben, "das Spektrale" ergründen zu wollen, merkt man es ihrem Schaffen nicht an. Auf Farbspektren bezogen ist "It‘s About Time" ein greller Blender, in dessen Zentrum eine Handvoll durchaus spannender Jazzrock-Ansätze stehen … was zum Schluss aber nichts daran ändert, dass der Rezipient emotional kaltgelassen im Dunkeln tappt.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Three To One
- About Time (Part 1, 2 & 3)
- Not the End
- It‘s About Time (2018) - 8/15 Punkten
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