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Syd Kult: Weltschmerz (Review)
Artist: | Syd Kult |
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Album: | Weltschmerz |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Post Rock / Psychedelic / Wave |
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Label: | M&O | |
Spieldauer: | 33:45 | |
Erschienen: | 07.09.2018 | |
Website: | [Link] |
Müsste man die Qualitäten von "Weltschmerz" auf ein Stichwort eindampfen, wäre es dasselbe wie im Falle des Vorgängers: Hinter SYD KULT (Cyril Delaunay) steckt ein überdurchschnittlich guter Songwriter, der unbedingt mehr Beachtung verdient, aber auch hiermit vermutlich nur wieder in einem sehr engen Rahmen welche finden wird.
Das schmälert die Leistung des Franzosen natürlich nicht im Geringsten. In etwas mehr als einer halben Stunde dreht er mehrere finstere, aber nicht hoffnungslose B-Movies mit im besten Sinne nebelhaften Botschaften, über die man länger nachsinnen kann, nachdem man sich von ihren berühren lassen hat.
'Until the Night Fades' macht so etwas wie post-rockige Type O Negative vorstellbar, die naiv hauchende Stimme erinnert häufig, vor allem in den krachigen Momenten, an die Pixies, wohingegen das düstere 'Black Bones' mit seiner "there's no heaven below"-Hookline und der verträumte Gothic Pop von 'Empire of the Sun' an bessere Bloody Hammers denken lassen. Kurios? Keineswegs.
Auch mehrere Zwischenspiele unterbrechen den Flow nicht, der Eindruck eines rundum stimmigen Stils und Albums bleibt von Anfang bis Ende bestehen. Die rauchige Ballade 'Upside Down' vermengt Neo Prog nicht zuletzt aufgrund der androgynen Gesangsstimme mit einem leisen Soul-Flair und artet zu einer Mini-Symphonie aus, ehe sie sozusagen in sich zusammenklappt, womit SYD KULT sein Talent auf den Punkt bringt.
Er bewegt sich oft in psychedelischen Gefilden, jedoch abseits jeglicher Kiffer- bzw. Stoner-Klischees, und wirkt mal geerdet, mal leicht entrückt, aber nie abgehoben oder selbstverliebt, denn wie gesagt: meisterliches Songwriting. Die leicht blecherne Produktion riecht streng, aber nicht unangenehm nach DIY, zumal sie den dynamischen Kompositionen gerecht wird. Akustikgitarren, Streicher und fette, dezent mit Synthesizer unterlegte Riffs verdichten sich zu einer Underground-Symphonie im wahrsten Sinn des Wortes.
FAZIT: In Hinblick auf die Spielzeit von "Weltschmerz" knausert SYD KULT zwar, doch es handelt sich eben um ein Destillat treffsicherer Ideen. Füllmaterial? Nicht vorhanden, und der Mann ist ein ungeheuer guter Songwriter. Anspieltipps: Das beseelt schleichende 'Overthrow' (mit einem Bass-Drum-Groove wie für einen Film-Noir-Soundtrack), in dem die zittrige Stimme Gänsehaut erzeugt, und der Einstieg 'My Own God' mit seinem aufbegehrenden Refrain.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Limbo
- My Own God
- Overthrow
- Welcome to the Unknown
- Empire of the Sun
- The Garden
- Upside Down
- Path of the Damned
- Black Bones
- Until the Night Fades
- Syd Kult (2017) - 12/15 Punkten
- Weltschmerz (2018) - 12/15 Punkten
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