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The Bennies: Natural Born Chillers (Review)
Artist: | The Bennies |
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Album: | Natural Born Chillers |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Ska / Hip Hip / Crossover |
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Label: | Uncle M | |
Spieldauer: | 23:22 | |
Erschienen: | 03.08.2018 | |
Website: | [Link] |
Den Exotenbonus, den sich THE BENNIES mit dem Album „Wisdom Machine“ bescheinigen durften, kann man den Australiern heute nicht mehr ausstellen. Ihr sogenannter "Psychedelic Reggae Ska Doom Metal Punk Rock from Hell" legt auf "Natural Born Chillers" Abnutzungserscheinungen an den Tag, womit sie den Beweis liefern, das ein spleeniger Stil-Mischmasch langfristig kein Garant für eine erfolgreiche Musikkarriere ist.
Am Ende des Tages kommt es auf gute Songs an, und solche enthält das neue Album der Combo aus Melbourne zwar, doch daneben gibt es so manchen Hänger, den man über den unmittelbaren Schockeffekt hinaus rasch außer Acht lässt. Dazu gehören insbesondere der holprige Rap 'Trip Report' sowie die feisten, aber letztlich einseitigen Groover 'Dreamkillers' und 'Natural Born Chillers'. Auf der Habenseite verbucht das Quartett den archaischen Funk 'Trip Report', der beweist, wie viel Musikgeschichte die Mitglieder verinnerlicht haben, und gerade die rockigsten Stücke - die Antreiber 'Ocean' und am Ende 'Very Shit Carpet' -, die den ausgeprägstesten Punk-Charakter aufweisen.
So animiere THE BENNIES abwechselnd zum Pogen und versonnenen Wiegen des Oberkörpers. Der eröffnende Single-Track 'Get High Like an Angel' liegt dabei ziemlich genau in der Mitte, wobei Sänger Anty das Geschehen bestimmt, obwohl das Quartett rhythmisch so wandlungsfähig ist, dass ihre rein instrumentalen Parts nicht nur den sprichwörtlichen Hintergrund berieseln. Wenn es seinen Hang zu elektronischen Hilfsmitteln auslebt, allen voran Synthesizern, die gerade im Reggae durchaus nichts Ungewöhnliches sind, kommen seine Trümpfe vollends zur Geltung, doch ihr oft zu plumper ihr Umgang mit längst überkommenem 1990er-Crossover wirkt nicht charmant anachronistisch, sondern schlichtweg albern. Dass dies im Vergleich zum erwähnten Vorgänger von 2016 häufiger geschieht, zieht "Natural Born Chillers" qualitativ deutlich herab.
Da die Platte sehr kurz ist, funktioniert sie in ihrer Buntheit noch einigermaßen gut, aber alles, was über dieses Quasi-EP-Format hinausginge, würde an den Nerven zerren. Die Kiffer-Kultur, die THE BENNIES penetrant feiern, gibt einfach zu wenig her, und der irgendwie unfertige Sound strengt eher an.
FAZIT: Nach konstanter Feier- muss unweigerlich Katerstimmung folgen. THE BENNIES zelebrieren Hedonismus und Gleichgültigkeit dem wirklichen Zeitgeschehen gegenüber. Das kann auf lange Sicht hin nicht funktionieren, und den Beleg dafür liefert nun "Natural Born Chillers" ein scheinbar dahingerotztes Stück Ska Punk mit ein paar mehr oder weniger sinnigen Farbtupfern und dünner kompositorischer Substanz.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Get High Like An Angel
- Dreamkillers
- Destination Unknown
- Natural Born Chillers
- Ocean
- Trip Report
- Apathetic Revolution
- Very Shit Carpet
- Natural Born Chillers (2018) - 8/15 Punkten
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