Wenn von einem Quintett die Rede ist, das seit beinahe vier Jahrzehnten und in unveränderter Formation dem Blues frönt, in dieser Zeit über zwanzig Live- und Studioalben eingespielt hat und unermüdlich am Touren ist, dann muss es sich dabei um die gestandenen Herren handeln, die sich schlicht und unbescheiden gleichermaßen als THE BLUES BAND bezeichnen.

Sieben Jahre nach ihrem letzten Studioalbum haben sich Paul Jones, Dave Kelly, Gary Fletcher, Tom McGuinness und Rob Townsend nun wieder ins Studio begeben und legen mit „The Rooster Crowed“ ein Album mit neun eigenen Kompositionen und drei Coverversionen vor.
Die BLUES BAND bewegt sich dabei mit ihrem einfachen Blues alter Schule auch auf ihrem neuen Album musikalisch innerhalb klar umrissener Grenzen. Die Altherren – vom „Rolling Stone“ einst als „Kompetente Combo von Blues-Akademikern“ bezeichnet – spielen wie eh und je einen simplen und ehrlichen Blues britischer Prägung.

„The Rooster Crowed“ entstand innerhalb von vier Studiotagen. Jedem Bandmitglied wurden bei den Aufnahmen große Freiräume und Teilhabe (Komposition, Lead) gewährt, was das Album zu einer äußerst abwechslungsreichen Angelegenheit macht.
Auf Gäste hat die BLUES BAND diesmal weitgehend verzichtet; mit dem hervorragenden Jazz- und Blues-Pianisten Paddy Milner war allerdings ein Musiker mit im Studio, der sich hervorragend eingefügt und einige Songs geradezu veredelt hat („Too Much Competition“, „Hot Dog“).

FAZIT: „The Rooster Crowed“ ist das Studio-Werk einer typischen Live-Band, die in Bezug auf Erfahrung und Können ihresgleichen sucht. Auch wenn die Studio-CD im Vergleich zu den bisherigen Konzertmitschnitten der BLUES BAND trotz ansprechender neuer Songs und offenbar ungebrochener Spielfreude nicht wirklich bestehen kann: Hut ab vor den „Blues-Akademikern“ aus England!