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Tusmørke: Osloborgerlig Tusmørke: Vardøger Og Utburder, Vol. 1 (Review)
Artist: | Tusmørke |
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Album: | Osloborgerlig Tusmørke: Vardøger Og Utburder, Vol. 1 |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Folk Prog |
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Label: | Karisma / Soulfood | |
Spieldauer: | 55:36 | |
Erschienen: | 30.11.2018 | |
Website: | [Link] |
Schon wieder TUSMØRKE? Aber ja doch. Die Norweger bringen es hiermit auf drei Alben in einem Jahr und lassen in puncto Qualität erstaunlicherweise nicht nach.
Das könnte daran liegen, dass „Osloborgerlig TUSMØRKE: Vardøger Og Utburder, Vol. 1“ zwar auf einem Themenkonzept beruht, aber im Grunde eine Sammlung von bisher nicht verwendeten Ideen darstellt. „Vardøger“ sind unheilvolle Vorahnungen, „Utburder“ nach ihrer Geburt im Wald ausgesetzte Säuglinge, also handelt es sich gewissermaßen um Verstoßenes, dessen Erscheinen trotzdem unabwendbar ist – einen Euphemismus für Ausschussware, bloß dass die enthaltenen Songs verflucht gut sind.
Inmitten des Gewimmels aus Maultrommel, Blasinstrumenten, Synthesizer, Trommeln und mehrstimmigem Gesang schwimmen nämlich stets unwiderstehliche Melodien, die haften bleiben, selbst wenn man kein Wort Norwegisch versteht. Auch weiterhin gilt zudem, dass sich die Osloer gegen jeglichen Prog-Kitsch und -Pomp verwehren, um ihr ganz eigenes störrisches Ding durchzuziehen. Vor allem das elfminütige ‚Gamle Aker Kirke‘ hat mehr von der früheren Szene im britischen Canterbury als von eher kommerziellen Acts, und neben Jazz-Geschmäckern werden auch elektronische Neigungen (‚Gamle Oslo‘) bedient.
Ob heimeliges Querflötenspiel und Rhythmen, die an Bauerntänze denken lassen ('Grefsenåsen', bloß dass der heidnische Comus-Schalk den Protagonisten gegen Ende des Stücks im Nacken zu sitzen scheint), oder naiv pastorale Feierlichkeit ('Djevelen fra Oslo') - dieser Kessel Buntes soll nur der erste Teil ähnlicher Ergänzungs-Releases zu „amtlichen“ Langspielern sein, derer die schräge Truppe wahrscheinlich noch eine Menge im Köcher hat. Bis demnächst empfehlen wir den heimlichen Hit ‚Kjentimannen mit seiner geradezu fies aufdringlichen Widerhaken-Melodie.
FAZIT: TUSMØRKE haben sich mit ihrem schier unerschöpflichen Einfallsreichtum längst ein Denkmal gesetzt und sind mit weitem Abstand vor praktisch der gesamten Folk-Prog-Szene (sollte es so etwas geben) die einzigen legitimen Nachfolger der vorwiegend englischen Begründer dieses Stils. "Osloborgerlig TUSMØRKE" erbringt den endgültigen Beweis dafür.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Grefsenåsen
- Hovedøya
- Gamle Oslo
- Djevelen fra Oslo
- Kjentmannen
- Akers Akropolis
- Alvene i Oslo
- Gamle Aker Kirke
- Underjordisk Tusmørke (2012) - 9/15 Punkten
- Riset Bak Speilet (2014) - 13/15 Punkten
- Bydyra (2017) - 13/15 Punkten
- Fjernsyn I Farver (2018) - 13/15 Punkten
- Osloborgerlig Tusmørke: Vardøger Og Utburder, Vol. 1 (2018) - 13/15 Punkten
- Leker For Barn, Ritualer For Voksne (2019) - 10/15 Punkten
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