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7 Days In Alaska: Dancing With Ghosts (Review)
Artist: | 7 Days In Alaska |
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Album: | Dancing With Ghosts |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Pop / Rock / Indie / Wave |
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Label: | MTG / Broken Silence | |
Spieldauer: | 38:58 | |
Erschienen: | 25.01.2019 | |
Website: | [Link] |
Gute Bandnamen sind rar geworden, doch was es mit all den mehr oder weniger sinnvollen Kombinationen aus Wörtern und Zahlen auf sich hat, die sich aufstrebende Musiker in jüngerer Zeit ausdenken, wissen vermutlich nur sie selbst. 7 DAYS IN ALASKA gehört auch zu diesen abstrusen Schöpfungen, bezeichnet aber auch eine norwegische Band, die am Material ihres nun vorliegenden Debüts gemessen mindestens ein Auge auf internationales Publikum geworfen hat.
Man braucht sich nicht in blumigen Beschreibungen zu ergehen, sondern darf das Kind prosaisch beim Namen nennen: Die Gruppe wurde von britischen Stars wie The Verve, Coldplay, Muse oder U2 beeinflusst, und deren piekfeiner Sound für die Arenen der Neuzeit hat sie im Grunde genommen eins zu eins adaptiert. Etwas irgendwie Norwegisches lässt sich im Duktus der Nordlichter nicht erkennen, doch sieht man über diesen Aufgabe kultureller Identität im Sinne der Hörgewohnheiten breiter Massen ab, lässt sich an "Dancing With Ghosts" nichts aussetzen.
Das Album stellt ausgefuchst produzierten Synth Pop mit wenigen Rock-Gesten zur Diskussion, der bis auf eine Ausnahme weniger als vier Minuten braucht, um ins Ohr zu gehen und - zumindest bei anspruchsvolleren Gemütern - gleich wieder auf der anderen Seite raus. Aufgrund ihres beliebigen Charakters nehmen sich die elf Stücke gegenseitig nichts; in gleicher Weise, wie die Osloer vom Quartett zum Trio geschrumpft sind, könnten auch ihre Kompositionen nicht kompakter angelegt sein.
Das schwungvolle 'Cloud 9' und das getragene 'Love Me Hate Me' spiegeln jene aufgesetzte Tragik wider, die sich Post-Millenials im Westen anscheinend unbedingt in ihrem Leben wünschen, weil es einfach so furchtbar öde ist, und wer künstlich dramatisierte Befindlichkeiten derart penetrant nach außen kehrt, fällt schnell auf die Nerven. 7 DAYS OF ALASKA tun dies umso rascher, weil sie keinen Klischee-Fettnapf auslassen, weder "Oho"-Chöre noch Dancefloor-Keyboards aus der 90er-Retro-Schublade (damals wart ihr doch noch gar nicht geboren!) oder ein konstruiertes Outlaw-Image wie im Text der Single 'Us Against The World', die in ihrer Heimat zum Hit avancierte.
Alles in allem ist "Dancing With Ghost" so authentisch wie nordamerikanischer Cheddar im Verhältnis zu einem Camembert- oder Limburger. Größerer Käse sind 7 DAYS OF ALASKA allerdings trotzdem.
FAZIT: Gesichtsloser, wenn auch verdammt gut eingefädelter und durchgezogener Pop für Auch-Musikhörer, die sich vorwiegend vom Radio-Einerlei berieseln lassen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Lost At Sea
- Cloud 9
- Make You Stay
- Hey Girl
- Love Me Hate Me
- All The Things I´ll Never Say
- Marielle
- Stand
- Us Against The World
- Everything I Did
- Never Ends
- Dancing With Ghosts (2019) - 7/15 Punkten
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