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Aenimus: Dreamcatcher (Review)
Artist: | Aenimus |
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Album: | Dreamcatcher |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Progressive Metal |
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Label: | Nuclear Blast / Warner | |
Spieldauer: | 50:23 | |
Erschienen: | 22.02.2019 | |
Website: | [Link] |
Auf ihrem zweiten Album klappern AENIMUS die Historie des psychologischen Horrorfilms ab, um aktuelle Entwicklungen innerhalb der Gesellschaft zu beleuchten. Wer dabei hochgeistigen Gelehrtenstoff wittert, darf erleichtert aufatmen und in Sportklamotten schlüpfen, denn „Dreamcatcher“ versöhnt Moshpit-Wüteriche mit Musikschülern, so wie es etwa auch die Kanadier Beyond Creation oder (in jüngerer Zeit) Whitechapel schaffen.
Dass die Amis Gäste von u.a. Intervals und Fallujah ins Studio einluden, um ihrer zweiten Platte den letzten Schliff zu verleihen, sagt in diesem Kontext eine Menge über ihre stilistische Gesinnung. Unabhängig davon gestaltet sich ihr Mix aus Deathcore und fast traditionellem Prog bzw. Tech Metal relativ konventionell. Als Konzeptalbum ist die Scheibe mit einem narrativen Charakter ausgestattet, der das Hervorheben einzelner Songs erschwert, denn die Macher sind nicht auf schnell fassbare Strukturen oder gar Ohrwurmrefrains abonniert.
Die knallharte Soundkulisse und virtuose Darbietung stehen aber andererseits nicht im Widerspruch zu den vielen atmosphärischen Parts, die nicht nur der Dynamik zugutekommen, sondern auch die erzählerische Komponente hervorheben. So ausgezeichnet das Ganze also auch handwerklich gemacht ist: Zum Selbstzweck geschieht nichts, und wenigstens diesbezüglich gewinnt die 2011 gegründete Gruppe gegenüber einer artverwandten Mehrheit, die inhaltsleeres, gefühlloses Malen nach Zahlen betreibt.
Trotzdem, selbst mit fest integrierten melodischen Vocals kein vernünftiges Hook auf die Reihe zu kriegen ist schon ein bisschen enttäuschend …
FAZIT: Im direkten Vergleich zu beispielsweise Alkaloid und Obscura, die 2018 zwei äußerst starke Progressive-Death-Metal-Longplayer veröffentlichten, haben AENIMUS wenige Monate später mit "Dreamcatcher" keinen Stich. Die US-Truppe variiert Genre-Formalismen souverän, ohne einen ersichtlichen Mehrwert zu bieten, knallt ordentlich und vernachtlässigt bei hohem spielerischen Anspruch die Tugenden des zeitlosen Songwritings. Das sollte angenehende Musikschüler aber nicht den Spaß an der andererseits mit interessantem Konzept versehenen Scheibe verderben.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Before The Eons
- Eternal
- The Ritual
- My Becoming
- The Dark Triad
- Between Iron And Silver
- The Overlook
- Caretaker
- Second Sight
- Day Zero
- Dreamcatcher
- Dreamcatcher (2019) - 11/15 Punkten
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