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Alexander "Sandi" Kuhn: The Place In The North (Review)
Artist: | Alexander "Sandi" Kuhn |
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Album: | The Place In The North |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Jazz |
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Label: | Unit | |
Spieldauer: | 57:58 | |
Erschienen: | 01.02.2019 | |
Website: | [Link] |
Der preisgekrönte Saxofonist Alexander Kuhn nahm sich zum Komponieren der Stücke für sein neues Album viel Zeit. wobei er einmal mehr Einflüsse sowohl der amerikanischen als auch europäischen Jazz-Schule zur Geltung brachte, und diese kommen auf "The Place In The North" vielleicht so harmonisch versöhnt zum Tragen wie nie im Schaffen des Deutschen.
Man weiß es nicht genau, doch beim Hören des Materials steht zu vermuten, Kuhn sehe sich selbst in der Tradition altgedienter Liedermacher, bloß dass er keine Texte zur Musik schreibt. Nichtsdestoweniger lassen sich seine Melodien praktisch mitsingen, die Songstrukturen leicht nachvollziehen. Wer nun ans Esbjörn Svensson Trio denkt, tut dies nicht zu Unrecht, auch wenn die "Sandi" im Quartett aufspielt und die Skandinavier eben keinen Holzbläser wie ihn zu sich zählten.
Nichtsdestoweniger nimmt der brillante Pianist Volker Engelberth eine exponierte Rolle auf "The Place In The North" ein. Er verleitem dem immerzu warmen Klang des Saxofons mit geschmackvollem Akkord- wie Single-Note-Spiel unterschiedliche Nuancen, die letzten Endes auch die Stimmung des jeweiligen Stücks prägen. Ein jedes scheint dabei eine Geschichte zu erzählen, so wie es Lieder im herkömmlichen Sinn eben tun, und ihre Titel lassen zwar gewisse Bilder im Kopf entstehen, doch wie man das Gehörte am Ende interpretiert, ist sowohl egal als auch eine subjektive Angelegenheit.
Ebendies macht "The Place In The North" zu einem Thema für eine breitere Hörerschaft, als sie Jazz-Combos ansonsten beschieden ist. Für den Einstieg empfehlen wir insbesondere das intime 'Love Cage' und im Gegensatz dazu 'Superheroes', bei dem die Protagonisten aus sich herausgehen - nicht zuletzt auch die Rhythmusgruppe und Bassist Jens Loh im Besonderen. Sein lyrisches Spiel beeindruckt immerzu, doch nie erklingt auch nur ein Ton zu viel.
FAZIT: "The Place In The North" bietet kompositorische Perfektion und hörbar blindes Verständnis unter den beteiligten Musikern in einem traditionellen Jazz-Kontext, der großes Interesse außerhalb eines elitären Kreises wecken kann, falls "Sandi" Kuhn es darauf anlegt … was er tun sollte, denn große Songs, wie sie dieses Album teilweise enthält, müssen gehört werden.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- October Song
- The Place in the North
- Window Views
- Love Cage
- Shining Through
- Superheroes
- Belo
- Fragments
- Untitled Beauty
- The Place In The North (2019) - 12/15 Punkten
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