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Cultdreams: Things That Hurt (Review)
Artist: | Cultdreams |
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Album: | Things That Hurt |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Post Punk / Hardcore |
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Label: | Big Scary Monsters / Alive | |
Spieldauer: | 36:03 | |
Erschienen: | 09.08.2019 | |
Website: | [Link] |
Wenn der Post-Mann zweimal klingelt … Scherz beiseite, CULTDREAMS exerzieren Post Punk im ursprünglichen Sinn auf "Things That Hurt" geradezu sklavisch, doch weil die Band, bei der es sich faktisch um die umbenannten Kamikaze Girls handelt, innerhalb dieses Spektrums hervorragend "um die Ecke gedachte" Songs schreibt, lässt man sich ihr zweites Album als amtliche Retro- statt Retourkutsche gefallen.
Gerächt wird sich nämlich an niemandem. Vielmehr verarbeitet das federführende Duo, Lucinda Livingstone und Conor Dawson, die turbulente politische und gesellschaftliche Situation in ihrer Heimat Großbritannien auf nachdenkliche Weise. Das Material wirkt im Vergleich zu „Seafoam“, dem Debüt der nunmehr geografisch voneinander getrennten Bandköpfe, verbindlicher und sprichwörtlich mit einer heißeren Nadel gestrickt, weil sie weiterhin in England lebt und er in Belgien.
Livingstone berichtet indes feinfühlig und angenehm unmissionarisch von Menschen am Rande der Gesellschaft. Die introvertierte Eröffnung mit ' Born an Underdog' ist insofern und auch auf ihren Titel bezogen als klare Ansage zu verstehen: CULTDREAMS sind eben nicht mehr martialisch, wie es ihr früherer Bandname suggerierte, sondern reflektieren öffentliche Entwicklungen im Inneren, so wie es die Pioniere ihres Stils ebenfalls taten.
Hinter der wohl bewusst rohen Produktion verbergen sich schroffe Liedperlen, deren durchweg unfertige Anmutung just den einheitlichen Charakter bedingt, was dem Einstand der Gruppe ja noch bis zu einem gewissen Grad abging. Die Single 'We Never Rest' mit den zusätzlichen Stimmen der Gäste Katie Dvorak und David F. Bello, das sanfte 'Don’t Let Them Tell You Otherwise' und das konträr dazu aufbrausende 'Repent, Regress' sind die drei Eckpunkte, anhand derer sich Unbedarfte den Rest erschließen sollte. Ganz ohne Kenntnisse der Hintergründe der Mitglieder sollte man sich vielleicht nicht an CULTDREAMS heranwagen, weil einem das Projekt dann wie ein Haufen zu spät Gekommener erscheinen könnte.
FAZIT: "Things That Hurt" ergibt nach kurzer Eingewöhnungszeit (Stichworte: unbequemer Sound und kantige Kompositionen) eine Menge Sinn - CULTDREAMS wechseln auf ihrer Kamikaze-Girls-Stoßrichtung in einen intimeren Modus, der ihrem Post-alles-Rock nichts von seiner Intensität nimmt.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Born an Underdog, Still Living One
- Not My Generation
- Rest & Reflection
- Flowers on Their Grave
- Brain Daze
- We Never Rest
- Don't Let Them Tell You Otherwise
- Statement
- Repent, Regress
- Toxins
- Things That Hurt (2019) - 12/15 Punkten
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