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From The Fire: Thirty Days And Dirty Nights (1991) / Evil Men Do (2014) / OctOpus (2016) (Review)
Artist: | From The Fire |
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Album: | Thirty Days And Dirty Nights (1991) / Evil Men Do (2014) / OctOpus (2016) |
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Medium: | 3-CD-Box | |
Stil: | Melodic- und AOR-Rock |
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Label: | MIG Music | |
Spieldauer: | 126:52 | |
Erschienen: | 11.01.2019 | |
Website: | [Link] |
Wer kennt es nicht, das Sprichwort: „Früher Vogel frisst den Wurm!“?
Wie aber verhält es sich im umgekehrten Falle?
Da kommt einem wohl am ehesten einer der Politiker in den Sinn, vor dem man tatsächlich allerhöchste Achtung haben muss – Michail Gorbatschow, der dem DDR-Diktator Honecker kurz vor dem Fall der Mauer den Satz mit auf den Weg gab: „Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben!“
Etwas ganz Ähnliches hätten ein paar enthusiastische Musik-Experten wohl auch FROM THE FIRE ins Ohr flüstern sollen, als die sich anno 1990 auf den Weg machten, dem in der öffentlichen Aufmerksamkeit längst zu Grabe getragenen Melodic- und AOR-Rock wieder neues Leben einzuhauchen. Doch in den Zeiten des groß angesagten Grunge und Brit Pop oder der schrecklichen Pop-Sternschnuppen-Klonerei war das Haltbarkeitsdatum für solche Bands wie JOURNEY, TOTO, EUROPE oder FOREIGNER, die allesamt in den Spätsiebzigern und Frühachtzigern Weltruhm erlangten, längst vorbei. Dabei hätte alles doch so schön werden können für FROM THE FIRE, denn ihre Musik passte genau in die Reihe dieser Bands – ohne jeglichen Qualitätsverlust.
Leider kam sie einfach zehn Jahre zu spät.
Doch bei solcher Qualität einfach so in Vergessenheit zu geraten, wäre ein echter Frevel!
Das dachte sich wohl auch das ambitionierte deutsche MIG-Label, das einen immer wieder mit „längst vergessenen“ musikalischen Perlen aus aller Welt überrascht, diese noch einmal zum Leuchten zu bringen versucht und veröffentlichte darum die hübsche, musikalisch natürlich großartige und liebevoll, zum Beispiel mit einem zusätzlichen 16seitigen Booklet samt kompletter Band-Geschichte, ausgestattete FROM THE FIRE-Box mit den drei offiziellen Alben „Thirty Days And Dirty Nights (1991)“, „Evil Man Do (2014)“ und „OctOpus (2016)“.
Noch dazu brachten sie mit dem Weihnachtslied „Here For Christmas“ in der 4-Panel-Box einen Bonus-Titel unter.
Schon das erste Album aus dem Jahr 1992, dem erst 22 Jahre später mangels (völlig unberechtigter) Erfolglosigkeit Album zwei und zwei Jahre später Album drei folgten, zeichnet sich durch all den Bombast, die Hymnen, die komplette Stadion-Rock-Tauglichkeit, ausgiebige Gitarren-Soli, richtig guten Gesang – solistisch wie im Satz – und Melodien aus, die sofort ins Ohr gehen, um dort dauerhaft hängenzubleiben. Echt typischer, allerdings auf höchstem Niveau vorgetragener Melodic- und AOR-Rock eben.
Und dass sich die Frage des letzten Songs „Where Are You Now?“ auf unangenehme Weise auch für das Fortbestehen von FROM THE FIRE stellte, war bei dieser hochgradig eingespielten Scheibe eigentlich trotz all des Aus-der-Zeit-gefallen-seins mehr als ungerecht.
Selbst das sinkende Boot auf dem Cover der Box erscheint so symptomatisch und etwas pathetisch-prophetisch für die amerikanischen Melodic-Rocker.
Doch ein „Gerecht oder Ungerecht“ gibt‘s im musikalischen Zeitalter des Musik-Massengeschmacks, der leider auf schreckliche Art immer wieder durch banale Radio-Stationen und Fernsehsender geprägt wird, nicht. Da müssen wir und viele völlig zu Unrecht unbeachtete Bands Tag für Tag durch. Wenn Musik zur Oberflächlichkeit in der öffentlichen Aufmerksamkeit verkommt, dann stirbt sie zwar nicht – weil die Leidenschaft der Musiker immer weiter besteht – aber sie muss sich in Nischen zurückziehen, in die nur diejenigen vordringen, für die Musik mehr als Berieselung und Party-Beschallung ist.
Man stelle sich nur einmal vor, solche Bands wie THE BEATLES, PINK FLOYD, JETHRO TULL oder LED ZEPPELIN und DEEP PURPLE würden heutzutage als Newcomer versuchen in unserer musikalischen Landschaft Fuß zu fassen. Sie würden am durch die Medien und Musik-Industrie vorgegebenen Kurs im Zeitalter digitalen Massenverramschens jämmerlich scheitern.
Genauso wie FROM THE FIRE scheiterten.
Darum stellt MIG Music auch fest: „FTF ist vielleicht eine der meist unterschätzten Bands der letzten Jahre. Vom Pech verfolgt, regierte zum Release des Debüt-Albums der amerikanischen AOR-Rocker überall auf der Welt der Grunge, und die fein arrangierten und produzierten FROM THE FIRE-Songs trafen zwar die Herzen der Kritiker, aber erreichten leider nicht die Herzen der Rock-Liebhaber. Kaum zu glauben, hört man sich das Album heute an!“
Also gingen die FTF-Musiker danach getrennte Wege, doch glücklicherweise im Kreis, der sich dann 2009 vorerst wieder schloss, da durch ein Re-Release von „Thirty Days And Dirty Nights“ die Aufmerksamkeit erneut auf FROM THE FIRE gelenkt wurde und eine mögliche Reunion der Band ins Gespräch kam, aus der dann die folgenden beiden Alben resultierten, die ansatzlos an das über zwanzig Jahre alte Debüt anknüpften. Auch live wurden die Melodic-Rocker aktiv und begeisterten das Publikum, was zur Fortsetzung ihrer so lange Zeit unterbrochenen Band-Geschichte und letzten Endes diese 3-CD-Boxset-Veröffentlichung führte.
Bleibt nur zu hoffen, dass FROM THE FIRE vielleicht nun die Anerkennung erhalten, die sie eigentlich schon längst verdient hätten. So lange aber selbst solche AOR-Musik nur noch ein Nischen-Dasein fristet und, wenn überhaupt, nur auf die Klassiker wie FOREIGNER oder TOTO zurückgegriffen wird, dann wird wohl auch dieser Wunsch nur ein unerfüllter bleiben.
FAZIT: Die Nostalgiker erinnern sich und hören sogar im Radio immer mal wieder melodische AOR-Rock-Songs mit Hit-Garantie wie „Africa“ von TOTO, „The Final Countdown“ von EUROPE oder „Juke Box Hero“ von FOREIGNER. Wer aber kennt FROM THE FIRE, die mit ihrer Gründung im Jahr 1991 einfach gut zehn Jahre zu spät kamen, um auf der damals noch angesagten Welle mitreiten zu können. Dabei klingt ihr Melodic Rock genauso gut wie der der angesagten Größen. Höchste Zeit also, FROM THE FIRE mithilfe dieser schönen 3-CD-Box, in der sich mit „Thirty Days And Dirty Nights (1991) / Evil Men Do (2014) / OctOpus (2016)“ alle offiziellen Alben der Band plus einem Bonustitel und ein 18seitiges Booklet befinden, kennen und lieben zu lernen.
Dank MIG-Music wird dieses AOR-Feuer jedenfalls vorerst weiterbrennen und vielleicht wird es ja nach so vielen Jahren doch noch zu einem musikalischen Flächenbrand!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- = CD 1 – Thirty Days And Dirty Nights (1991) = (37:41):
- Hold On
- Same Song
- Tears Cried In The Rain
- Over Your Head
- Take My Heart
- Lovestruck
- Spark And Flame
- Go All The Way
- Where Are You Now
- = CD 2 – Evil Men Do (2014) = (42:27):
- In Your Dreams
- Leave Me Alone
- Liar
- Into Your Heart
- Evil Men Do
- From The Fire
- Blame It On The Moon
- Stagefright (Some Kind Of Dream)
- Never Be Lonely
- Forever And Day
- = CD 3 – OctOpus (2016) = (46:44):
- Left Him Lonely
- Perfume And Leather
- That‘s Howe Love Starts
- Every Beat Of My Heart
- You Will Survive
- Madman
- Cry For Me
- Requiem/Ground Zero
- The Night I Made You Mine
- Right Down The Middle
- Bonustrack: Here For Christmas
- Bass - Thaddeus Castanis, Nicky Moroch
- Gesang - J.D. Kelly
- Gitarre - Tommy Lafferty
- Keys - Paul Morris, J.D. Kelly
- Schlagzeug - Michael Sciotto
- Sonstige - Tommy Lafferty (Electric Sitar)
Interviews:
-
keine Interviews
Kommentare | |
Robert
gepostet am: 02.03.2019 |
Ich kannte die Band bisher nicht!
Das erste Album ist ein verschollener AOR Klassiker der 90. Die späteren Werke können nicht ganz mithalten, etwas glatt, teils unspektakulär, im Gesamten auch in Ordnung! Für Freunde von Strangeways, Foreigner, Journey oder Asia mit John Payne. 13/10/11 |