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Metusa: Volltreffer (Review)
Artist: | Metusa |
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Album: | Volltreffer |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Folk Rock / Metal |
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Label: | Metalville / Rough Trade | |
Spieldauer: | 45:16 | |
Erschienen: | 02.08.2019 | |
Website: | [Link] |
Auf ihrem neuen Album zeigen sich METUSA unverbesserlich bis nervtötend. Das Septett versinkt mit seinem bereits achten Werk in lediglich zwölf Jahren in jenem Klischee-Sumpf, der auf einschlägigen Gothic-Events und Mittelaltermärkten vorherrscht, wo sich auch der Großteil ihrer Klientel tummeln dürfte.
Insofern bedienen die Schwaben ihre Fans mit diesem angeblichen "Volltreffer" standesgemäß und kreuzbrav, wobei ihr gewolltes Augenzwinkern über weite Strecken unbemerkt bleibt oder sie unfreiwillig als Windbeutel bloßstellt. Die Texte der neuen Songs der Band schwanken zwischen doofem Jux und nicht minder spritzigem Gejammer, das als Kommentar auf den vorherrschenden Zeitgeist verstanden werden soll, beispielsweise in der Uptempo-Nummer 'Backpfeifen' über Casting- und Reality Shows im Fernsehen, während 'Revolver und Gebläse' mit fiesen Schüttelreimen Kritik am gesellschaftlichen Klima in Deutschland übt.
Rein musikalisch war und ist METUSAs Mischung aus Rock und Folk gleichfalls provinziell, Wacken-Auftritt hin, überregionale Konzerte her, und die eintönige Stimme von Dominik Schurdak erweist sich nach wie vor als empfindlichster Schwachpunkt der Formation. Im Ergebnis stehen zu keiner Zeit ausgesprochen kraftvolle Standardkompositionen, innerhalb derer die verschiedenen Blas- und Zupf- bzw. Streichinstrumente, weil ihre Parts zugegebenermaßen fantasievoll arrangiert wurden, wie effektheischende Fremdkörper anmuten.
Die Rockbesetzung im Kern bietet vergleichsweise biedere Riffgitarren-Hausmannskost, so wie man es auch immer bei In Extremo beklagen konnte, die neben Schandmaul sicherlich eine der wichtigsten Inspirationen für METUSA darstellen. In melodischer Hinsicht gestaltet sich das Material größtenteils zu grell und plump (Ska-Passagen gibt es leider auch zu vernehmen), um glaubwürdige Gefühle zu vermitteln, wohingegen das zurückhaltende 'Möwen' als eine von wenigen Ausnahmen unaufdringlich plätschert wie die Wellen, die unter ebendiesen Vögeln schwappen … und apropos: Die maritime Bildersprache (höre auch den Bonustrack 'Hüter der Meere') unterstreicht zusätzlich, wie abgedroschen METUSAs Masche und Musik sind.
FAZIT: Warum sich Süddeutsche wohl nach Seereisen sehnen? Wie dem auch sei, METUSA mögen sich in lobenswerter Weise für Sea Shepard engagieren, spielen aber auch weiterhin in der höchstens dritten Folk-Metal bzw. -Rock-Liga. "Volltreffer" ist diesbezüglich eine dröge Predigt für Bekehrte, Einschlaffen nicht ausgeschlossen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Viva Cojones
- Jetzt bin ich wieder frei
- Alles Porno
- Roadtrip
- Backpfeifen
- Möwen
- Lauf mit den Wölfen
- Ausser Rand Und Band
- Kartfahr´n ist Krieg
- Revolver und Gebläse
- Wieder Geht ein Jahr
- Hüter der Meere
- Volltreffer (2019) - 7/15 Punkten
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