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Nap: Ausgeklingt (Review)
Artist: | Nap |
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Album: | Ausgeklingt |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Psychedelic / Classic Rock |
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Label: | Noisolution | |
Spieldauer: | 44:08 | |
Erschienen: | 04.10.2019 | |
Website: | - |
Dass sonst noch niemand auf diesen pfiffigen, augenzwinkernden Albumtitel gekommen ist … Zumindest passt er auf seine spleenig kauzige Art zu denjenigen, die ihn sich ausgedacht haben, also kommen wir gleich zur Sache bzw. der Musik, die sich hinter dem Wortspiel verbirgt.
Kalkül durfte man NAP im Verlauf ihrer noch jungen Karriere soweit nicht vorwerfen, und diesbezüglich setzt "Ausgeklingt" die gute Tradition der Gruppe fort. Das Trio tourte sich den kollektiven Allerwertesten Wund und veröffentlichte kurz nach seinem Einstand „Villa“ (2016) ein denkwürdiges Zwölfzoll-Split-Vinyl mit Black Lung, seine neuen Lieder bieten eine gelungene Mischung aus offensichtlichen Zitaten von Vorbildern und zeitgenössischer Frische.
Schon 'AstroJelly' beginnt mit einem echoenden Basspuls, der wie ein 'One Of These Days'-Gedächtnis anmutet, doch NAP sind bekanntlich härter aufgestellt, als es Pink Floyd je waren, und steigern sich im Folgenden in einen fast metallischen Riff-Rausch hinein. Umso leichtfüßiger trippelt daraufhin 'VoiGo' einher; die Band, die praktisch wie die Jungfrau zum Kind an ihren Plattenvertrag gelangte, reicht hiermit einen herrlich kauzigen Indie Rocker mit ruppigem Refrain ein, der mit einer ausdrücksstärkeren Stimme gesungen Hit-Qualitäten hätte.
Sie sind sich aber eben selbst genug und scheinen nicht auf kurzlebige Strömungen oder ganz allgemein Impulse der rastlosen Außenwelt zu achten, diese Oldenburger. 'Weltraumvolker' erscheint gedankenversunken und braust nur gegen Ende auf, das Titelstück ist ein weiterer Antreiber, bei dem die Vocals quasi als zusätzliches Instrument fungieren, das auch 2019 der Schwachpunkt der Combo bleibt.
Mit 'ReBoot' schließt sich ein krautiger Stoner-Track an, der rhythmische Haken schlägt und im Mittelteil von der gut durchbluteten improvisatorischen Ader der Gruppe lebt. Mit dem Gedudel schießen NAP allerdings anders als zuvor selten bis gar nicht übers Ziel hinaus, sind also spätestens jetzt von vielen Jam-Bands ohne scharfes Profil mehr. Nicht dass "Ausgeklingt" besonders originell klänge, aber Charakter haben Platte und Band zweifelsohne, wie kurz vor Schluss auch der lässige Schleicher 'Amygdala' beweist.
FAZIT: "Ausgeklingt" ist ist in Bezug auf NAPs störrische Art, Vintage-Psych, zeitgenössisch fette Riffs und zweisprachige Lyrik zu verschmelzen, ein Krautrock-Album fürs Hier und Jetzt. Retro-Sound ja, schaler Aufguss schon zigmal bemühter Kompositionsmuster, nein.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- AstroJelly
- VoiGo
- Weltraumvolker
- Ausgeklingt
- ReBoot
- Zappenduster
- Amygdala
- Treibsand
- Villa (Ur-Version als 50-Stück-Auflage) (2016) - 12/15 Punkten
- Villa (runderneuertes Remaster) (2017) - 13/15 Punkten
- Ausgeklingt (2019) - 12/15 Punkten
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