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Nervenbeisser: Alles gut (Review)
Artist: | Nervenbeisser |
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Album: | Alles gut |
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Medium: | Download/CD | |
Stil: | Gothic |
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Label: | Echozone | |
Spieldauer: | 33:18 | |
Erschienen: | 05.04.2019 | |
Website: | [Link] |
Derzeit sind NERVENBEISSER im Vorprogramm der Chart-Stürmer Oomph! zu sehen. Das passt insofern gut, als das Projekt klanglich gleichfalls fett in Szene gesetzten Grufti-Deutschrock bietet, der bekanntermaßen nicht erst seit gestern mit dem Kürzel NDH verschlagwortet wird … und im Fall von "Alles gut" einmal mehr sämtliche Stereotypen abhakt, die man gemeinhin mit diesem Stil verbindet.
"Immer wenn ich es brauche, dann ritze ich meinen Arm", skandiert die gesampelte Anonyme im Intro des eröffnenden Borderliner-Hymnus 'Liebesschmerz', der NERVENBEISSER so präsentiert, wie ihre Fans sie bisher kennengelernt haben. Obwohl es sich bei "Alles gut" um eine EP handelt, also ein grundsätzlich für Experimente vorgesehenes Format, bietet die Band abgesehen von zwei vernachlässigbaren Remixen keine Überraschungen.
Vielmehr stehen sowohl die Textthematik als auch das musikalische Fundament des Openers beispielhaft für die drei folgenden neuen NERVENBEISSER-Nummern: Simple-Riffs, gegrollte Ergüsse über Tod und menschliches Drama sowie eine bombastische Electro- bzw. Synthesizer-Begleitung, die den Pathos-Faktor des Ganzen verstärkt.
Man könnte den klischierten Schwulst der Gruppe um Sänger und Hauptsongwriter Olaf Seider sowie Gitarristen und Produzent Walter Stobbe leichter ertragen, so sie nach immerhin schon 20 aktiven Jahren gelernt hätte, ihre Ideen mit kritischem Auge zu straffen, denn ihre Stücke sind geradezu qualvoll lang, ohne dass ihre Substanz dies rechtfertigen würde. Das eintönige Gestampfe des Titeltracks geht auch wegen des endlos wiederholten "Alles gut"-Aufhängers schon nach einer Minute auf den Zeiger, zumal der Frontmann grässlich schief grölt.
In 'Märchenland' kehrt er danach hingegen seine jämmerliche Seite hervor, was nahezu unerträglich ist, bevor 'Probleme' zumindest als bessere Rammstein-B-Seite funktionieren könnte. Der anvisierten Zielgruppe dürfte dies zum Kauf von "Alles gut" reichen, aber neue Lehren zieht aus diesem Kurzformat niemand, der nicht sowieso schon zu solchen Sounds bekehrt wurde.
FAZIT: Viermal Neue-Deutsche-Härte-Einerlei und zweimal Remix-Konfektionsware, kompositorisch und handwerklich allenfalls mäßig umgesetzt - NERVENBEISSER sind und bleiben ein höchstens zweitklassiger Szene-Act.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Liebesschmerz
- Alles gut
- Märchenland
- Probleme
- Alles gut (Das Ich RMX)
- Verkehrte Welt (Andy Haywire RMX)
- Zeitenwandel (2017) - 8/15 Punkten
- Alles gut (2019) - 7/15 Punkten
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