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OVRFWRD: Blurring The Lines … A Democracy Manifest (Review)
Artist: | OVRFWRD |
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Album: | Blurring The Lines … A Democracy Manifest |
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Medium: | CD | |
Stil: | Instrumentaler Progressive Rock, Weltmusik |
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Label: | Rock Slacks Music/Just For Kicks | |
Spieldauer: | 56:24 | |
Erschienen: | 29.03.2019 | |
Website: | [Link] |
Ein progressiv rockender Instrumental-Import aus Trumpmanien – genauer Minneapolis – der allerfeinsten, extrem abwechslungsreichen Prog ohne Gesang, dafür aber mit umso mehr Ideen präsentiert, offenbart sich hinter dem blöden, unaussprechlichen Buchstabengewusel OVRFWRD.
Und mit dem Titel „Blurring The Lines … A Democracy Manifest” versteckt sich trotz aller sprachlosen Stimmlosigkeit doch eine deutliche Botschaft – ein demokratisches Manifest, das Grenzen verwischt. Fein! Fein! Noch feiner aber ist die Musik hinter dem wunderschönen Natur-Cover in Stampfersblumen-Gestaltung mit Eisvogel und Frauengesicht.
Das bereits dritte Album des Ami-Quartetts, das neben dem typischen Rock-Instrumentarium zugleich auf jede Menge klassische und weltmusikalische Instrumente und entsprechende Gastmusiker zurückgreift, scheint unter dem Grundsatz entstanden zu sein, dass jedes Stück sein, sich deutlich vom vorherigen Titel unterscheidendes, Eigenleben entwickeln muss, wobei die Instrumentenvielfalt einen großen Anteil hat: Klarinetten, Violinen, Congas, Percussion, Sitar, eine Vielzahl von Tasteninstrumenten, Hammond-Orgel, Moog Synthesizer, Piano, E-Piano usw., bilden das Grundgerüst auf „Blurring The Lines … A Democracy Manifest”.
Eine wilde Mischung eben, die vom LIQUID TENSION EXPERIMENT bis zu TRI ATMA, von PLANET X bis STEVE HACKETT – man höre nur das ausschließlich mit akustischen Gitarren eingespielte „Kilauea“ – erstreckt, wobei allerdings intensiv darauf geachtet wird, nicht in Space-blubbernde Kosmoswelten oder übertriebene Berliner-Schule-Electronics abzurutschen. OZRCI TENTACLES schweben hierbei also genauso wie TANGERINE DREAM in völlig anderen Universen.
OVRFWRD sind bodenständiger, schlagen ihre Wurzeln verstärkt in den Siebziger-Prog-Jahren, kokettieren mit einem RICK WAKEMAN genauso wie mit einem KEITH EMERSON oder verstecken auch gerne mal eine feine KING CRIMSON- oder VAN DER GRAAF-Referenz in ihrer Musik.
Dass diese Band bereits mit solchen Größen wie TONY LEVIN, KING‘S X, und STICK MEN auf Tour war, verwundert nach „Blurring The Lines … A Democracy Manifest” kaum noch, da ihr musikalisches Experiment, das aus der hingebungsvollen Vereinigung von Prog- und Jazz-Rock sowie Worldmusic und akustischer Musik besteht, vollends funktioniert und oft durch rabiate Stilwechsel innerhalb der sich zwischen ein und neun Minuten bewegenden Instrumentals überraschen.
Wenn bereits beim Album-Opener „Wretch“ nach einer verträumt anmutenden Keyboardfläche urplötzlich im linken Kanal ein bedrohliches E-Gitarren-Riff auftaucht, über das sich treibendes Drumming legt, dann weiß man schon nach diesem Start, dass einem mit „Blurring The Lines … A Democracy Manifest” ein Album der Extraklasse bevorsteht.
FAZIT: Auch wenn der Bandname OVRFWRD dieser amerikanischen Instrumental-Progger unaussprechlich ist, ihre Musik auf „Blurring The Lines … A Democracy Manifest” ist ein echter Genuss, der genauso farbenfroh wie das Album-Cover ist.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Wretch
- Return To Splendor
- Kilauea
- The Trapper‘s Daughter
- Forbidden Valley Opiate
- Cosmic Pillow
- Another Afterthought
- Handful Of Infinity
- Taiga
- Mother Tongue
- Wretch Reprise
- Usul
- Bass - Kyle Lund
- Gitarre - Mark Ilaug
- Keys - Chris Malmgren
- Schlagzeug - Rikki Davenport
- Blurring The Lines … A Democracy Manifest (2019) - 13/15 Punkten
- There Are No Ordinary Moments (2024) - 11/15 Punkten
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