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Ptolemea: Tome I (Review)
Artist: | Ptolemea |
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Album: | Tome I |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Alternative Rock |
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Label: | FinestNoise / Radar | |
Spieldauer: | 31:56 | |
Erschienen: | 05.04.2019 | |
Website: | [Link] |
Im Mitelpunkt steht bei PTOLEMEA unleugbar die Sängerin. Als Tochter portugiesischer Eltern repräsentiert Priscila Da Costa in Luxemburg keine Minderheit, und der Musik, mit der sie sich bisher in begrenztem Umfang überregional hervorgetan hat, hört man ihre südeuropäischen Wurzeln nicht an. Nachdem sich die junge Dame im Akustik-Duo The Glass Arrows und der Hardrock-Kapelle The Filthy Broke Billionaires verdingt hat, widmet sie sich mit ihrem derzeitigen Projekt grob gesagst der Disziplin Alternative Rock.
"Tome I" weist darüber hinaus einen recht starken Blues-Bezug auf, wie man speziell 'Let It All Go' anhört, dem in stilistischer Hinsicht repräsentativsten Track der EP. Hier gastiert zudem Bandfreund Remo Cavallini neben der Frontfrau, die dem Hörer bereits nach kurzer Auseinandersetzung mit dem Material als wertvollster Posten der Band und zugleich empfindlichste Schwachstelle erscheint.
Priscila raunt nämlich meistens im Brustton wie die Ische aus der Cover-Kapelle vom letzten Dorffest, die sicherlich jeder kennt, der dies hier liest. Eingedenk beliebiger Schrammel-Rocker wie 'Twisted Mind' und 'Trying To Forgive' (inklusive biederer, aufgesetzt zorniger Textzeilen wie "every day feels like a fucking lie") ergibt sich ein unangenehm provinzielles Bild, das PTOLEMEA im Grunde nicht gerecht wird, weil klanglich - die Produktion tönt warm und ausgewogen - und handwerklich alles im grünen Bereich liegt.
Der flott federnde Folk-Rock 'Wont' Go Down' wird unglücklicherweise zu einer synthetischen Plastik-Nummer, weil die Chanteuse unbedingt ihre E-Geige einbringen musste, wohingegen sie ansonsten krampfhaft soulig herüberkommen möchte oder gestelzt erotisch wie in 'Fallin''. Wenn sie sich völlig übermotiviert in die akustische Ballade 'I Wish I Could' hineinstürzt, ist das Ende der Geduldsfahnenstange erreicht.
FAZIT: Vielleicht sind die Instrumentalisten hinter PTOLEMEA-Aushängeschild Priscila deren kraftvoller Stimme einfach nicht gewachsen, doch fest steht in Bezug auf "Tome I": Die Band ist bei aller Solidität, die sie spielerisch an den Tag legt, mit ihrem spießigen Allerweltsrock nicht reif fürs internationale Parkett.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Twisted Mind
- Let It All Go
- Fallin'
- I Wish I Could
- Won't Go Down
- Trying To Forgive
- Tome I (2019) - 7/15 Punkten
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