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Reflector: Turn (Review)

Artist:

Reflector

Reflector: Turn
Album:

Turn

Medium: Download/CD
Stil:

Doom Rock

Label: Noise Appeal / Rough Trade
Spieldauer: 43:46
Erschienen: 05.04.2019
Website: [Link]

Als Institution von Österreichs überschaubarer Rockszene halten REFLECTOR seit sage und schreibe 22 Jahren durch, ohne über den internationalen Underground hinaus höhere Wellen geschlagen zu haben - ein beachtenswert langer Atem für eine Nischenband und zugleich idealerweise der Garant schlechthin für Musik, in der mit jedem Ton ein umfangreicher Erfahrungsschatz zur Geltung kommt.

Dies geschieht auf dem fünften Album (neben zahlreichen Kleinformaten) der Grazer tatsächlich. Bis zu einem gewissen Grad wirken REFLECTOR wie aus der Zeit gefallen, da ihr Stil überdeutlich an der Hochphase des Noise Rock orientiert ist, für den man heute auch gern mit der Vokabel "Sludge" um sich wirft; die wirklichen Unterschiede zwischen beiden Begriffen sind marginaler Art - in gleicher Weise, wie sich das Trio nur geringfügig von anderen Vertretern seiner Zunft unterscheidet.

Kapital schlägt es aber wie gesagt aus seiner in jahrelanger Schweißarbeit erlangten Versiertheit. Die Band hat sich bei aller Liebe zur Tradition des fetten Riffs eine frische und Unberechenbarkeit bewahrt, mit der sich nur wenige verwandte brüsten dürfen. So halten sich versiertes Songwriting in geordneten Bahnen und verhältnismäßig wagemutige "Ausreißer" auf "Turn" die Waage. Liedhaft im herkömmlichen Sinn wird es stets, wenn Bassist Martin Plass seine warme Stimme erklingen lässt, wo die Gruppe ansonsten überwiegend rein instrumental vorgeht; im Gegensatz zu dieser Gangart (demonstriert im Opener oder während der ein wenig an Seamount erinnernden Doom-Großtat 'Down the Drain') stehen ausufernde Momente wie die jeweils über sieben Minuten veranschlagenden Tracks 'Leave the Reave' und 'Grim Reaper'.

Das kleine Wunder dabei? REFLECTOR wahren ein einheitliches Gesamtbild. Ihre Kompositionen sind zwar beileibe keine Hits, bergen aber eine gewisse Tiefe, die man eben nicht von den vielen Jungspunden dort draußen geboten bekommt, sondern nur von jung gebliebenen alten Hasen. Bonus-Geilheit: die Neuinterpretation von 'If You Go Away', im Original von Jacques Brel und bekannt geworden durch u.a. Frank Sinatra.

FAZIT: Substanzieller Riff-Rock, der wie aus der Zeit gefallen erscheint und momentan vielleicht gerade deshalb umso origineller anmutet.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 4563x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 10 von 15 Punkten [?]
10 Punkte
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Tracklist:
  • Turning
  • Grim Reaper
  • Islands II
  • Bar
  • Leave The Rave
  • Down The Drain
  • If You Go Away

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

  • Turn (2019) - 10/15 Punkten
Interviews:
  • keine Interviews
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