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Tedeschi Trucks Band: Signs (Review)
Artist: | Tedeschi Trucks Band |
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Album: | Signs |
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Medium: | CD/LP | |
Stil: | Blues Rock, Soul |
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Label: | Fantasy Recordings/Concord/Universal Music | |
Spieldauer: | 46:35 | |
Erschienen: | 15.02.2019 | |
Website: | [Link] |
„Dieses Abbruchbirnen-Denken muss aufhören; wir können doch nicht alles zerstören. Schließlich sitzen wir hier alle im selben Boot!
Klare Worte, die Sängerin und Texterin Susan Tedeschi dem neuen Album „Signs“ der TEDESCHI TRUCKS BAND mit auf den musikalischen und inhaltlichen Weg gibt. Ein Weg voller Soul und Blues, Funk und Rock sowie fetten Sounds und breiter Instrumentierung, wobei gleich 12 Musiker fest involviert sind, herrliche Bläsersätze genauso dazugehören, wie liebenswerte Flöten, die auf gospelähnliche Chorgesänge treffen und mit „Strengthen What Remains“ eine der schönsten Balladen aller Zeiten enthält, in die man sich beim ersten Hören bereits verliebt und spätestens nach dem zwanzigsten Hördurchgang feststellt, dass diese dann schon alte Liebe bestimmt niemals mehr rosten wird: „Oh, I can give you a reason / Oh, it‘s a beautiful life“!
Doch schon auf dem zweiten Song „I‘m Gonna Be There“, nachdem es anfangs ganz soul-dynamisch und vielstimmig auf „Signs, High Times“ zur Sache ging, macht sich ein zartes, nostalgisches Blues-Pop-Gefühl, das uns an so einige Gerüchte („Rumours“) der frühen FLEETWOOD MAC erinnert, breit.
„When Will I Beginn“ taucht uns dann tief in den Woodstock-Kosmos einer JONI MITCHELL ein und Susan Tedeschi offenbart einmal mehr ihre unglaublich breit gefächerte Stimmvielfalt zwischen JOAN BAEZ und PATTI SMITH.
Ganz klar, dieses „Signs“-Album des Ehepaars Susan Tedeschi und Derek Trucks mit hochkarätiger Bandverstärkung erwischt einen frontal und fesselt uns zugleich mit seinen fein geflochtenen, aber auch fett geknüpften Notenleitern.
Auf jeden Fall kann sich nach den elf Songs von „Signs“ die US-amerikanische Blues-, Soul-, Folk- und Rock-Szene verdammt warm anziehen, denn die breitgefächerte Musik-Palette von hymnischen Balladen, fetten Soul-Nummern bis zu knisternden und krachenden Blues-Songs lässt kaum Wünsche offen und legt die Latte für alle weiteren Kollegen aus der Szene mächtig hoch.
Noch dazu kommen die Texte, welche was zu sagen und sich dem Schutz unseres Planeten regelrecht verschrieben haben oder persönliche Tiefschläge fast intim vertonen, wenn sie darin – wie auf der Single-Auskopplung „Hard Case“ – die vielen Todesfälle bedeutender Musiker (Gregg Allman, Leon Russel, B.B. King usw.) in ihrem Umfeld andeuten, worunter beispielsweise auch der von Dereks Onkel Butch Trucks fiel, der bei den ALLMAN BROTHERS spielte: „You got a lot to learn / I got a lot to lose / Guess I hold a candle / For singers of the blues.“
Mit dem letzten Song „The Ending“ verneigen sie sich dann ganz konkret zum letzten Mal vor ihrem Blues-Spiritus-Rector COLONEL BRUCE HAMPTON, dem sie zugleich auch das komplette Album widmen, der auf tragische Weise bei den Feierlichkeiten zu seinem 70. Geburtstag auf der Bühne zusammenbrach und kurze Zeit später starb: „He fell out on stage / With a smile on his face / Never giving away / The ending.“
So traurig der letzte, nur von akustischer Gitarre und Gesang getragene Song auch klingen mag, er läutet garantiert nicht das Ende des Erfolgs der TEDESHI TRUCKS BAND ein, sondern ist eine weitere Stufe auf der Erfolgsleiter dieser 12köpfigen Blues-Rock-Band. Vielleicht findet sich dafür ja auch der zweite Grammy ihrer Karriere.
FAZIT: Das Leben hat neben vielen Höhen leider auch so einige Tiefen zu bieten. Das geht auch an den 12 Musikern der TEDESCHI TRUCKS BAND nicht vorbei. Was sie allerdings mit dieser Inspiration für leidenschaftliche und beeindruckende Blues-Rock-Stücke und Soul-Hymnen hervorbringen, verdient echte Hochachtung.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Signs, High Times
- I‘m Gonna Be There
- When Will I Begin
- Walk Through This Life
- Strengthen What Remains
- Still Your Mind
- Hard Case
- Shame
- All The World
- They Don‘t Shine
- The Ending
- Bass - Tim Lefebvre
- Gesang - Susan Tedeschi, Mike Mattison, Mark Rivers, Alecia Chakour, Warren Haynes
- Gitarre - Dereck Trucks, Doyle Bramhall II, Susan Tedeschi, Oliver Wood
- Keys - Kofi Burbridge
- Schlagzeug - J.J. Johnson, Tyler Greenwell
- Sonstige - Marc Quinones (Congas, Percussion), Kebbi Williams (Saxophon), Ephraim Owens (Trompete), Elizabeth Lea (Posaune), Jonathan Kuo, Gabriela Pena-Kim (Geigen), Jorge Pena (Bratsche), Alexei Romanenko (Cello)
- Signs (2019) - 12/15 Punkten
- Layla Revisited (Live At LOCKN´) (2021)
- I Am The Moon - I. Crescent (2022) - 12/15 Punkten
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