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Uli Twelker: Georgie Fame: Theres Nothing Else To Do. Life And Music (Review)
Artist: | Uli Twelker |
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Album: | Georgie Fame: Theres Nothing Else To Do. Life And Music |
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Medium: | Buch | |
Stil: | Musikgeschichte / Biografie |
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Label: | Eigenvertrieb / Good Times | |
Spieldauer: | 492 Seiten | |
Erschienen: | 26.07.2019 | |
Website: | - |
Mit dem Projekt einer Biografie des einstweiligen Pop-Stars Georgie Fame hat sich ULI TWELKER eine Menge vorgenommen und geschafft. Es ist schließlich nicht das erste Buch des Autors und Englischlehrers im Ruhestand über einen Musiker aus der zweiten Reihe, wenn man den Rhythm-'n'-Blues-Sänger mit den vielen Gesichtern so nennen möchte, denn er verschwand zwar bis heute nie völlig von der Bildfläche, dürfte aber den meisten (gerade jungen) Hörern welches Stils auch immer allenfalls namentlich geläufig sein.
Der Autor, für den Fame (bürgerlich Clive Powell, geboren in der Grafschaft Lancashire) in seiner Pubertät einen vorbildhaften Status einnahm, weil er eine Schwäche für den unverblümten Weichsspüler-Sound des Engländers hatte, wo seine Altersgenossen wie die meisten Kids in den 1960ern Beatles und Co. anhimmelten, handelt die illustre Vita selbstverständlich chronologisch ab, allerdings zu keiner Zeit trocken.
Abgesehen davon, dass man beim Lesen des in hervorragendem, natürlich wirkendem Englisch geschriebenen Buch spürt, wie sich Twelker von Georgies Stimme und Ausstrahlung, seinem mutmaßlichen Charakter angezogen fühlte - das bringt einem den Protagonisten persönlich näher -, trumpft er in geradezu verschwenderischem Maß sowohl mit handfesten Informationen als auch anekdotischem Wissen auf.
Er begann während eines Sabbaticals 2011 mit der Arbeit, wobei er aus Zeitschriftenartikeln, eigenen Notizen, selbst geführten Interviews mit mehreren Dutzend Personen aus dem Umfeld des Künstlers und mehr schöpfte. So entstand ein eindrucksvolles Panorama, ausgehend von Fames bescheidenen Anfängen, in deren Zug er ins professionelle Lager aufstieg, als er fast noch ein Kind war, über seine vorübergehende Mitgliedschaft bei den Rhythm Kings unter Ex-Rolling-Stone Bill Wyman hinweg, der übrigens ein Vorwort zum Hauptteil schrieb, das genauso lesenswert ist wie selbiger, bis zu jüngeren Jahren.
Am Ende hat man ein umfassendes Bild von dem britischen Tausendsassa, der auch für Eddie Cochran Klavier und natürlich mit seiner eigenen Combo Blue Flames Geschichte schrieb; Twelker stützte sich bei seiner Recherche vor allem auf Ausführungen von deren Holzbläser Alan Skidmore und Vibrafonist Anthony Kerr, doch der ultimative Clou von "Theres Nothing Else To Do" (obendrein von Fame sowie dessen Söhnen James und Tristan gegengelesen!) ist seine kritische Auseinandersetzung mit der kompletten Georgie-Fame-Diskografie. Hier erweist er sich als Kenner ersten Grades und Fan, eine sympathische wie für solche Unterfangen wie diesen Totschlag-Wälzer perfekte Kombination.
FAZIT: ULI TWELKER profitierte beim Rekapitulieren des Lebens von Georgie Fame, einem in seiner musikalischen Entwicklung nie stillstehenden Multitalent, sicherlich von seiner Tätigkeit als Journalist beim Magazin Good Times, indem er Archivmaterial sichten konnte, doch gerade durch Rückgriffe auf seine eigene Plattensammlung und Erinnerung, was seine persönliche Beziehung zum Künstler betrifft, macht das Buch beispiellos … und im besten Sinn erschöpfend, denn das erste und letzte Wort über Georgie Fame wurde in dieser hochwertigen Hardcover-Edition gesagt.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr