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Bestialis: Ritus (Review)
Artist: | Bestialis |
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Album: | Ritus |
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Medium: | LP/Download | |
Stil: | Black Metal |
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Label: | Vendetta Records | |
Spieldauer: | 16:42 | |
Erschienen: | 13.11.2020 | |
Website: | [Link] |
Der Widerhall, den das Duo BESTIALIS bislang mit seiner Debüt-EP "Ritus" trotz Rückgriff auf einen Drum Computer erfährt, kann nicht exklusiv mit dem Szene-Support eines Musikers erklärt werden, wobei dieser Einsatz alle Ehren wert ist. Doch was die beiden Herren nach einigen Jahren des heimlichen Vor-sich-hin-Bastelns unlängst auf ihrem ersten Tonträger verewigt haben, verdient wahrlich Beachtung auch außerhalb Nordrhein-Westfalens und fasziniert mit einem bemerkenswert eigenständigen schwarzmetallischen Ausdruck.
Ein Intro und drei Songs umfasst das biestige Spektakel, in welchem Einflüsse aus dem Ruhrpott-Metal ebenso wie aus dem hohen Norden anklingen. "Re-Incantation" erinnert anfangs mit seinem mehrstimmigen, zuweilen epischen Gesang an Simen Hestnæs (Borknagar u.a.), bereitet also gleich mal richtig gute Laune. Der weitere Vortrag erfolgt mit grollender Stimme gut verständlich, der Refrain versprüht paradoxer Weise etwas nahezu bodenständig Beschwingtes - was in dieser Form eher selten zu hören ist (z.B. bei Istapp). "Ur-Veneration" klingt - nomen est omen - in der Tat ziemlich ur-metallisch, vereint für meinen Geschmack etwas zu viele Ideen in einem Song, nimmt in diese und jene Richtung Fahrt auf, wirkt in letzter Konsequenz auf mich jedoch noch etwas unentschlossen. Das die EP beschließende "Non-Domestication: Fall Of Gilgamesh" interpretiert den Storyteller Black Metal einmal mehr mit tiefschwarzem Wortschatz, vergleichsweise mäßigem Tempo und wirkt beim Ausklang auf mich wie ein Kohlenpott-Echo auf OSDOU.
Nach etwas mehr als einer Viertelstunde erlischt das Höllenfeuer, und es bleibt das Gefühl, einer Aufnahme gelauscht zu haben, die vor einem Vierteljahrhundert ein typisches Demo einer Band gewesen wäre, die noch von sich reden machen wird: Unüberhörbarer Enthusiasmus trifft in Aufbruchstimmung auf gute und ungewöhnliche Ideen, deren Umsetzung unterm Strich noch Luft nach oben hat. Dass die Aufnahme dennoch gleich von Vendetta Records auf 12 Zoll gepresst wurde, spricht für den guten Riecher des umtriebigen Labels wie für den Glauben an eine Band, welche die Hörer offenbar nicht mit Standards abspeisen, sondern mit eigenen Akzenten in in ihren Bann ziehen möchte.
FAZIT: "Ritus" tönt kein bisschen perfekt und dennoch herrlich beseelt. Die Musik ist bereits jetzt viel zu spannend, um nicht in Zukunft von einem Trommler aus Fleisch und Blut (mit) entfesselt zu werden. Zudem beweist das Duo mit seinem konzeptionellen Fokus - an dem Beast-Man seine helle Freude hätte - den Willen, auch auf dieser Ebene mit eigenen Ideen zu punkten.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Incensio (Prelude)
- Re-Incantation
- Ur-Veneration
- Non-Domestication: Fall of Gilgamesh
- Bass - Absorber
- Gesang - Lastaurus, Absorber
- Gitarre - Absorber
- Schlagzeug - Bestialis
- Sonstige - Absorber, Lastaurus (Percussions)
- Ritus (2020)
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