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Blank Manuskript: Himmelfahrt (Review)
Artist: | Blank Manuskript |
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Album: | Himmelfahrt |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Progressive-, Jazz- und Art-Rock |
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Label: | Eigenpressung/Just For Kicks | |
Spieldauer: | 44:16 | |
Erschienen: | 06.11.2020 | |
Website: | [Link] |
Kunstvoller Progressive Rock aus Österreich zum Zweiten (unter unserer Seite)!
BANK MANUSKRIPT zum Zweiten also!
Aber zum ersten Mal inmitten einer Pandemie, die alles auf den Kopf stellt und beängstigende Wirkung hat – ideale Voraussetzung demnach für eine Vertonung durch die österreichischen Prog-Finstermänner, die sich noch dazu ganz speziell auf den Tod und göttliche Komödien beziehen.
BLANK MANUSKRIPT schreiben über ihr aktuelles Album: „Ein Pandemie-Virus stellt unser Leben auf den Kopf. Die Verwundbarkeit unseres Systems ist jetzt offensichtlich und die Unsicherheit breitet sich auf der ganzen Welt aus und sät die Saat des Aberglaubens, der Aufregung und der Anstiftung. […] Das Virus hat unser Leben durchdrungen ...“
Genau mit diesem bedrohlichen Hintergrund wird ihre „Himmelfahrt“ eher zu einer progressiven Höllenfahrt, die natürlich wieder mit all den artrockigen Elementen des Vorgängers aufwartet plus jede Menge Gebläse, aus dem ganz im Speziellen die Posaune hervorsticht.
Prog- und Jazz-Rock im fröhlichen Wechselspiel der dunklen Musikmächte basierend auf dem 70er-Jahre-Meisterwerk „Death“ der schwedischen Band DICE (Bitte nicht mit der deutschen Band verwechseln!), in dem sie sich konzeptionell Dantes „Divina Commedia“ (Göttliche Komödie) vornahmen. Fast ein halbes Jahrhundert später nehmen sich BLANK MANUSKRIPT nun eben DICE vor und schaffen ihre ganz eigene tödliche Himmelfahrt.
Instrumental ist „Himmelfahrt“ allererste Güteklasse – und zum Glück besteht das Album zu gut 80 Prozent aus instrumentalen Passagen. Der Gesang hinkt allerdings deutlich hinter der großartigen „gesanglosen“ Qualität hinterher.
Auch an dem Konzept von „Himmelfahrt“ hätten die Prog-Ösis noch ein wenig feilen können, da der Abwechslungsreichtum in der knappen Prog-Dreiviertelstunde manchmal etwas collagenähnlich aneinandergereiht erscheint. Seltsam dunkler, frei improvisierter Jazz des Teufelstanzes darf mitunter urplötzlich in bassbetonten, melodiösen, aber auch schrägen „Underglow“-Gesang übergehen, um dann in „Twilight Peak“ mit einer Unmenge Gedächtnis-Gitarren-Riffs sowie einer gehörigen Psychedelia-Portion aufzuwarten.
BLANK MANUSKRIPT resümieren diesbezüglich, dass das Ergebnis „eine atemberaubende Klangreise durch die Unterwelt vom höllischen Abgrund in die himmlischen Sphären des Universums“ ist. Und auch wenn uns dabei ein paar manchmal etwas störende Kakophonie-Meteoriten aus der Musik-Bahn zu werfen versuchen, ist alles in allem auch dieses aktuelle, pandemiegeprägte, progressive Konzeptalbum von BLANK MANUSKRIPT ein weiteres gelungenes Stück Musik am weiten Art-Rock-Horizont.
FAZIT: Österreichs Speerspitze des guten Art-Rocks, der grundsätzlich nicht mit Jazz-Passagen und schwer beeindruckenden Bläsern, bei denen speziell die Posaune die „erste Geige“ spielt, geizt, legt kurz nach „Krásná Hora“ gleich die „Himmelfahrt“ nach, bei der sie sich Dantes „Göttlicher Komödie“, den schwedischen Prog-Rockern DICE und deren Album „Death“ sowie der uns alle in ihrem Bann haltenden Pandemie widmen. Eine große Angelegenheit, bei der man jämmerlich scheitern könnte. Aber nicht BLANK MANUSKRIPT, die mit „Himmelfahrt“ (samt ansprechendem Booklet plus Mini-Poster) ihren guten progressiven Ruf innerhalb der Prog-Oberklasse erneut bestätigen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Requiem
- Dance Of The Devils
- The Underglow
- Twilight Peak
- Celestial Spheres
- Transition
- Heaven
- Bass - Alfons Wohlmuth
- Gesang - Jakob Aistleitner, Peter Baxrainer, Manuel Schoenegger, Jakob Sigl, Dominik Wallner, Alfons Wohlmuth
- Gitarre - Peter Baxrainer, Jakob Aistleitner
- Keys - Peter Baxrainer, Jakob Aistleitner
- Schlagzeug - Jakob Sigl, Jakob Aistleitner, Manuel Schoenegger
- Sonstige - Jakob Aistleitner (Saxophone, Flöte), Manuel Schoenegger (Posaune, Flöte), Alfons Wohlmuth (Flöte)
- Krásná Hora (2019) - 13/15 Punkten
- Himmelfahrt (2020) - 11/15 Punkten
- A Live Dokument (2023)
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keine Interviews