Als Emporkömmlinge in Sachen Thrash und Speed Metal standen BLIZZEN bisher im Schatten ihrer unangefochtenen Landsleute Stallion und anderer junger Zeitgenossen, was auch daran lag, dass es nach ihrer guten ersten EP „Time Machine“ (2015) und dem kurz darauf erschienenen Album "Genesis Reversed" (über High Roller erschienen) merkwürdig still um sie wurde, Festival-Auftritte hin oder her.

Die Band hätte schneller nachlegen müssen, und lediglich acht neue Kompositionen nach der verhältnismäßig langen Funkstille sind ein wenig mau, aber wie dem auch sei: "World In Chains" knüpft wie abzusehen dort an, wo die Band ihr Debüt beendete. Mitsingbare Schoten wie das Titellied oder 'Serial Killer' stehen beispielhaft für einen hinlänglich bekannten, aber umso mehr liebgewonnenen Stil, der dieser Tage zu Recht - man kann halt nicht genug davon kriegen - ein kleines Revival feiert.

Einen besonderen Mehrwert weist die Platte ebenfalls auf - der dezent melancholische Unterton, der schon im eröffnenden 'Gates Of Hell' anklingt und sich bis zum mal wehmütigen, mal kämpferischen Abschluss 'Forsaken Soul' fortspinnt. Dazwischen glänzt Frontmann und Bassist Stecki in mehreren sich überschlagenden Sprinter als klassische Heulboje, findet aber gemeinsam mit seinen Weggefährten auch regelmäßig Momente zum Drosseln, die dem Album rockigen Schmiss verleihen.

Nicht zuletzt darum weist "World In Chains" unleugbar eine mittelstarke NWoBHM-Schlagseite auf, die im Besonderen während 'Paradise Awaits' zu Tage tritt. Die Pfälzer stellen abgesehen vom sehr eingängigen 'Gravity Remains' zwar keine Hit-Anwärter zur Diskussion, sind 2020 aber definitiv …

FAZIT: … eine gefällige Ergänzung zu jener maßgeschneiderten Ware für Freunde von Stretchhosen und Hightop-Sportschuhe, die neben den erwähnten Stallion beispielsweise auch die Kanadier Skull Fist und mehrere Schweden wie Enforcer in ihrer Kollektion haben.