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Communic: Hiding From The World (Review)
Artist: | Communic |
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Album: | Hiding From The World |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Heavy / Progressive Metal |
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Label: | AFM / Soulfood | |
Spieldauer: | 60:42 | |
Erschienen: | 20.11.2020 | |
Website: | [Link] |
Was für einen fabelhaften Start habe COMMUNIC seinerzeit hingelegt! Die Norweger wurden gleich aufgrund ihres ersten und einzigen Demos, nachdem sie sich 2003 gegründet hatten, heiß gehandelt und veröffentlichten wenige Monate später den zukünftigen Klassiker "Conspiracy Of Mind" über den Branchenriesen Nuclear Blast, dem keines der nachfolgenden Alben das Wasser reichen konnte, obwohl die Band stets äußerst niveauvolle Kost zubereitet hat. Das gilt auch für ihr jüngstes Werk, ein - soviel vorweg - sehr gutes und trotzdem nichts für die Klassiker-Galerie …
COMMUNICs traditioneller Prog Metal mit starkem Thrash-Fundament (siehe 'Scavengers Await', die straighteste Nummer im Aufgebot) ist seither unverkennbar geblieben und auch auf ihrem sechsten Album unbedingt hörenswert. Die wie gewohnt ausladenden Stücke (bis zu zehn Minuten lang), Gitarrist Oddleif Stensland hat als Sänger eine Stimmführung mit hohem Wiedererkennungswert und wie üblich kluge Texte geschrieben, die zur eingehenden Beschäftigung mit "Hiding From The World" einladen.
Ähnlichkeiten zu Nevermore sind wegen seines Timbres, das sich mit dem von deren verstorbenem Frontmann Warrel Dane vergleichen lässt (hört nur mal den Refrain des Titelstücks), nach wie vor nicht von der Hand zu weisen, wobei die Parallelen während des mittig platzierten, wahrlich epischen Album-Highlights 'Born Without A Heart' richtiggehend frappierend sind.
Meisterlich nahtlos inszenierte Übergänge von verzerrten zu ruhigen Passagen kommen dieser Tage seltener zum Tragen als früher (perfekt demonstriert erst im Finale 'Forgotten'), doch dafür packt der Dreier mit 'Face In The Crowd' ein spannendes Wechselspiel zwischen feisten Groove und Knüppel-Segmenten drauf; in instrumentaler Hinsicht fehlen ansonsten jene umwerfenden Wendungen, die einem gerade auf dem Einstand regelrecht den Boden unter den Füßen weggezogen haben (man erinnre sich an 'Communication Sublime').
Wird hier (im krachenden Opener 'Plunder Of Thought') chorischer Background-Gesang eingewoben oder dort (in der Ballade 'My Temple Of Pride') eine Reihe zusätzlicher Vocal-Spuren hinzugefügt, zeugt dies von detailverliebter Produktionsarbeit, die COMMUNICs Hingabe und anhaltende Ausnahmeposition unterstreicht.
FAZIT: Ebenso wenig, wie COMMUNIC ihre spontane Live-Energie je in eine Studio hinüberretten konnten, haben sie es geschafft, ihren eigenen "Jugendsünden" etwas Adäquates anheimzustellen, und so ist es auch mit "Hiding From The World". Nichtsdestoweniger entspricht die Platte einem weiteren Fest voller unnachahmlich wehmütiger Melodien und vertrackter Songstrukturen im Spannungsfeld "Power Thrash", wie im Grunde sonst niemand sie 2020 hinbekommt. Für eine Handvoll Hooks mit zeitlosem Potenzial hat es auch wieder gereicht …
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Plunder Of Thoughts
- Hiding From The World
- My Temple Of Pride
- Face In The Crowd
- Born Without A Heart
- Scavengers Await
- Soon To Be
- Forgotten
- Bass - Eric Mortensen
- Gesang - Oddleif Stensland
- Gitarre - Oddleif Stensland
- Schlagzeug - Tor-Atle Andersen
- The Bottom Deep (2011) - 12/15 Punkten
- Hiding From The World (2020) - 12/15 Punkten
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