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Dee Calhoun: Godless (Review)
Artist: | Dee Calhoun |
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Album: | Godless |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Akustik / Singer-Songwriter |
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Label: | Argonauta / Soulfood | |
Spieldauer: | 63:49 | |
Erschienen: | 10.07.2020 | |
Website: | [Link] |
Doom-Experten werden bei der Nennung des Namens DEE CALHOUN sofort hellhörig, denn der Sänger wurde durch seine Mitgliedschaft bei den Underground-Instanzen Iron Man (schmerzlich vermisst: ihr 2018 verstorbener Kopf und Gitarrist Alfred Morris III) aus der US-Ostküsten-Szene-Hochburg (dem Dem Bundesstaat Maryland) bekannt, obwohl er mittlerweile mehr Solomaterial angehäuft hat, als seine Schulterschlüsse mit Bands (auch Spiral Grave) vermuten lassen.
Bei "Godless" handelt es sich sogar schon um Dees dritten Alleingang im Langspiel-Format, und zwar im wahrsten Sinn des Wortes angesichts von über einer Stunde Musik. Selbige ist rein akustisch gehalten und auf ihre sporadische Art beispiellos haarsträubend; die sparsame Inszenierung der Lieder sorgte dafür, dass ihre Inhalte umso deutlicher in den Fokus rücken.
Dee braucht niemanden sonst außer seinen Bandkollegen Louis Strachan am Bass und Sohnemann Robert als Schlagzeuger bzw. zweite Gesangsstimme, um seine Ideen maximal wirkungsvoll entfalten zu können. Mit seiner untrüglich knorrigen Stimme, die er für das klagende 'No Justice' in eindrucksvoll klare Höhen treibt, war und ist er ohnehin sofort wiedererkennbar, doch so persönlich wie auf "Godless" ist seine Musik womöglich noch nie gewesen.
Das traurige 'The Moon Says Goodbye' einer- und das raue 'Hornswoggled' andererseits stehen beispielhaft dafür. Im düsteren 'Spite Fuck' erweist sich Calhoun als fähiger Slide-Player, wohingegen der "stop and go"-Blues 'Here Under Protest' gleich zu Beginn klarstellen dürfte, wo seine Wurzeln liegen.
Die Stücke sind im Schnitt fünf Minuten lang und demnach recht verspielt, auch wenn Calhoun keine virtuosen Qualitäten an den Tag legt; vielmehr setzt er auf minimale Verschiebungen, die umso intensiver wirken, als man sie nicht vordergründig wahrnimmt.
Da ein Teil des Materials im unmittelbaren Sog der letzten LP "Go to the Devil" entstand, ist klar, dass sich beide Veröffentlichungen in stilistischer Hinsicht wenig bis nichts nehmen. Allenfalls der emotionale Gehalt der aktuellen Nummern ist umso höher, as Calhoun fiese Unwegsamkeiten auf seinem privaten Lebensweg in den Texten verarbeitete, wohingegen der Vorgänger eher allgemeingültiger inhaltlicher Natur war.
Einzig das merkwürdige, weil heitere wie kurze "Outro" 'Here Comes the Bride a Tale From Backwater' möchte nicht zum "ernsten" Rest passen.
FAZIT: DEE CALHOUN hat in seiner über viereinhalb Dekaden umspannenden Laufbahn vermutlich keine Songs von solcher Eindringlichkeit gesungen, wie sie auf "Godless" stehen. Wer gedankenvolle akustische Musik schätzt, sollte sich die Platte auf den Einkaufszettel schreiben.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Here Under Protest
- Godless
- The Moon Says Goodbye
- Hornswoggled
- To My Boy
- Spite Fuck
- No Justice
- Ebenezer
- Ride Away
- The Greater Evil
- The Day Salvation Went Away
- Prudes Puritanicals Puddles of Piss
- Here Comes the Bride a Tale From Backwater
- Godless (2020) - 12/15 Punkten
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