Partner
Services
Statistiken
Wir
Faceless Burial: Speciation (Review)
Artist: | Faceless Burial |
|
Album: | Speciation |
|
Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Death Metal |
|
Label: | Me Saco Un Ojo / Dark Descent / Soulfood | |
Spieldauer: | 37:48 | |
Erschienen: | 07.08.2020 | |
Website: | [Link] |
Als Band, die sich eine Hommage an den Death Metal der frühen 1990er auf die Fahnen geschrieben hat, gehen FACELESS BURIAL ausgesprochen kreativ zu Werke, während sich andere Acts auf dieser Schiene quasi selbst zu Cover-Kapellen herabwürdigen, indem sie es für ausreichend halten, einen bloßen Sound nachzuempfinden (etwa jenen von Productionen aus dem Hause Sunlight inklusive Stockholm-Kreissägen-Gitarrensound). Die Australier hingegen klingen zwar vertraut, schreiben aber durchweg spannende, leicht technische Songs abseits zigmal woanders gehörter Muster und bieten diese mit spürbarer Begeisterung an der "fauligen" Sache dar.
Denn vormachen müssen wir uns zumindest auf die visuelle Ästhetik und inhaltliche Stoßrichtung der Gruppe nichts. Beides ist gruseliger, blutiger Todesmörtel durch und durch, bloß der verhältnismäßig feinsinnigen Musik entsprechend zu keiner Zeit von plakativer Anmutung. Auch wenn Bassist und Growler Alex Macfarlane mit seiner eintönig dumpfen Stimme hinter den spielerischen Möglichkeiten seiner selbst und der beiden anderen Mitglieder zurückbleibt, kommt diese "Schwäche" insofern gelegen, als sie das rein Instrumentale umso entschiedener in den Mittelpunkt rückt.
Das war auf FACELESS BURIALs Debüt "Grotesque Miscreation" (2017) und der Mini-LP "Multiversal Abattoir" (2018) schon so, aber die Kompositionen wirkten nicht so aufregend wie die aktuellen des nicht immer flotten Dreiers; Thrash-Gehoppel wie im Einstieg 'Worship' ist eher die Ausnahme, zumal die Combo sowieso nie allzu lange eine einzige Masche abspult, sondern eine Fülle von Ideen verarbeitet.
Dass sie diese nahtlos zu logischen Songs verbinden kann, adelt sie als eine der stärksten Underground-Instanzen in jüngerer Zeit, von denen dringend mehr Szenegänger Notiz nehmen müssen; "Speciation" ist mit zähfließenden Boliden wie 'Limbic Infirmary' einer- und dem weitverzweigten, siebeneinhalb Minuten vor Einfallsreichtum strotzendem Titelstück ein Wiedergänger von Deaths "Spiritual Healing", ohne im Geringsten nach Kopie zu miefen.
FAZIT: Ein traditionelles Power-Trio, dessen drei "Ecken" bestens aufeinander eingenormt sind - FACELESS BURIAL begeistern mit verspielten Instrumentalpassagen, gegenläufigen Melodien von Bass und Gitarre, sowie traditionellen Death-Metal-Werten; was ihrem zweiten Longplayer fehlt, sind die (Gesangs-)Hooks, die ein starkes Album zu einem Klassiker-Anwärter machen … Moder mit Edelschimmel sozusagen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Worship
- Limbic Infirmary
- Irreparably Corpsed
- Speciation
- Spuming Catarrhal Gruel
- Ravished to the Unknown
- Speciation (2020) - 12/15 Punkten
-
keine Interviews