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Grégory Privat: Soley (Review)
Artist: | Grégory Privat |
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Album: | Soley |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Jazz |
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Label: | Buddham Jazz / Broken Silence | |
Spieldauer: | 68:51 | |
Erschienen: | 17.04.2020 | |
Website: | [Link] |
Ein knappes Jahrzehnt musste vergehen, bevor GRÉGORY PRIVAT sein zweites Soloalbum in Angriff nahm. "Soley" ist jedoch wie zu erwarten anders ausgerichtet als „Ki Koté“, der 2011er Einstand des arrivierten Pianisten, und wirkt bei aller klanglichen Buntheit gelassen - wie Musik eines Wanderers zwischen Welten, der schlussendlich (oder vorübergehend?) zu sich selbst gefunden hat.
Davon abgesehen ist das Material mit über einer Stunde Spielzeit selbst für das stilistische Milieu, in dem sich Privat von jeher herumtreibt, ausgesprochen umfangreich und versöhnt zeitgenössisch groovenden Jazz mit der reichhaltigen Klaviertradition innerhalb des Genres sowie einem Hauch von "Weltmusik" respektive aus dem karibischen Raum geläufigen Klängen, wie sie gehäuft nach Frankreich überschwappen; schließlich verfolgt der Künstler seine Herkunft just dorthin zurück, und so kommt es, dass man sich beim Hören von "Soley" (der Titel weckt allein schon aufgrund seiner Lautung ebenfalls entsprechende Assoziationen) in sonnige Gefilde versetzt fühlt.
Gemeinsam mit Kontrabassist Chris Jennings und dem zumeist ökonomisch wie prägnant spielenden (E-)Drummer Tilo Bertholo ergeht sich der Sohn des Malavoi-Musikers José Privat in epischen Trio-Jazz der ganz klassischen Sorte ('D.N.A', 'Le Paradon'), reflektiert aber auch voller Lebensfreude seine Wurzeln, wie man schon im eröffnenden 'Las' mit hypnotischem E-Piano zwischen Latin Fusion und nordafrikanischem Soul oder auch während des Titelstücks hört, wo für den Leader charakteristisch verzerrte Tastensounds kurz das Flair von Miles Davis' elektrischer Phase versprühen.
Der sowohl live als auch akademisch geschulte Pianist, der u.a. auch mit Jacquest Schwarz-Bart. Dominique Di Piazza und dem großen Lars Danielsson zusammenarbeitet, ist aber deutlich poppiger aufgestellt, wenn man es so ausdrücken möchte; das macht "Soley" zu einem …
FAZIT: … leichtverdaulichen Combo-Jazz-Album mit dennoch hohen kompositorischen und spielerischen Ansprüchen, so wie man es beispielsweise auch von E.S.T. - bloß aus einem anderen Kulturkreis - zu besten Zeiten erwarten durfte.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Intro
- Las
- D.N.A
- Fredo
- Prelude
- Le Pardon
- Soley
- Outro
- Interlude
- Sergueï
- Seducing The Rain
- Exode
- Manmay
- Transfiguration
- Waltz For M.P.
- Soley (2020) - 12/15 Punkten
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