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Grey Daze: Amends (Review)
Artist: | Grey Daze |
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Album: | Amends |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Alternative Metal / Rock |
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Label: | Loma Vista / UMG | |
Spieldauer: | 39:24 | |
Erschienen: | 26.06.2020 | |
Website: | [Link] |
Man darf den verhältnismäßig großen Rummel, der momentan um GREY HAZE betrieben wird, in Hinblick auf den Freitod von Chester Bennington, der dieser Band angehörte, bevor er als Frontmann von Linkin Park Weltruhm erlangte, pietätlos finden, doch zur Beantwortung der Frage, ob die erhöhte Aufmerksamkeit, die "Amends" zuteil wird - und zwar nur aufgrund der früheren Mitgliedschaft des 2017 Verstorbenen -, wirklich gerechtfertigt ist, muss man letzten Endes die Musik an sich beurteilen, die das Album enthält.
Zu den Fakten: Die elf Songs stammen von zwei in den 1990ern veröffentlichten LPs ("Wake Me" von 1994 und " … No Sun Today" zwei Jahre später), die seinerzeit kaum Beachtung fanden. Benningtons drei damalige Weggefährten und seine Witwe Talinda suchten sie gemeinsam mit Tom Whalley vom Label Loma Vista aus, die Instrumentalisten spielten ihre Parts neu ein und fügten die remasterten Gesangsaufnahmen hinzu, um eine einheitlich klingende Platte vorlegen zu können, die aktuell und trotz Inhalten aus unterschiedlichen Schaffensphasen einheitlich wirkte.
Das ist GREY DAZE und ihren Helfern zweifellos gelungen. Gäste aus ihrem Bekanntenkreis machen das Projekt umso medienwirksamer, denn bei Namen wie jenen der beiden Korn-Gitarristen oder Paige Hamilton (Helmet) - um nur drei Prominente zu nennen - hört man gleich mit gespitzen Ohren hin. An diesem Punkt dürfte man auch verstanden haben (die Urheber werden nicht müde, es zu betonen), dass die Veröffentlichung insofern Sinn ergibt, als Chester vor seinem Ableben angekündigt hatte, wieder gemeinsame Sache mit seinen alten Freunden machen zu wollen.
Wie dem auch sei, nüchtern betrachtet entsprechen die ausgewählten Lieder dem Radio-freundlichen Modern-Rock-Zeitgeist vor der Jahrtausendwende, ohne Vergleichen mit beispielsweise Bush, 30 Seconds To Mars, Seether oder gar A Perfect Circle standzuhalten. Ihr Zauber besteht hauptsächlich in Benningtons Stimme, die schon damals so markant war wie zuletzt und hervorragend zum grundsätzlich melancholischen GREY-DAZE-Sound passte.
Letztlich dürfte es für Fans des Sängers nichts Tröstlicheres geben als die Möglichkeit, sein Organ ein letztes Mal in Songs zu hören, die den meisten bisher unbekannt waren. Zum Anspielen: das aufbegehrende 'What´s In The Eye', der cineastische Wave-Rocker 'B12' und die Power-Ballade 'Morei Sky', aus deren Text auch der Plattentitel entlehnt wurde. Wer ist eigentlich die Dame, die im abschließenden 'Shouting Out' mit Bennington im Duett singt?
FAZIT: GREY DAZEs "Amends" entspricht dem womöglich notwendigen Schluss eines Kreises. die 1992 gegründete und 1998 aufgelöste Gruppe, die stilistisch ein Kind ihrer Zeit war, bringt mit diesem Album etwas zu Ende, das zu Ende gebracht werden musste, und reicht eine gutgemeinte Hommage an ihren seligen Frontmann ein, deren unschöne Vermarktung mit mehreren hochpreisigen Sondereditionen und Medien-Tamtam vielleicht nicht einmal in ihrer Hand liegt.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Sickness
- Sometimes
- What´s In The Eye
- The Syndrome
- In Time
- Just Like Heroin
- B12
- Soul Song
- Morei Sky
- She Shines
- Shouting Out
- Amends (2020) - 11/15 Punkten
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