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Hank von Hell: Dead (Review)
Artist: | Hank von Hell |
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Album: | Dead |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Hardrock / Pop Metal |
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Label: | Sony | |
Spieldauer: | 45:47 | |
Erschienen: | 19.06.2020 | |
Website: | [Link] |
Der ehemalige Turbonegro-Sänger Hans Erik Dyvik Husby alias Hank von Helvete oder derzeit eben HANK VON HELL ist das, was man im Englischen einen "renaissance man" nennt, ein Tausendsassa un Schwergewicht der Entertainment-Industrie zwischen Musik und Film, sozial engagierter Ex-Drogensüchtiger und fromm gläubiger Religionsanhänger - Katholizismus? Scientology? Wie dem auch sei …
Im Vergleich zu "Dead" wirkt "Egomania" vor zwei Jahren wie eine bloße Aufwärmrunde, denn 2020 ist bei Monsieur von Hell alles glanzvoller, lauter und treffsicherer. Das zweite Soloalbum des ehemaligen Turbonegro-Frontmanns trägt recht eindeutig die Handschrift seines Produzenten Tom Dalgety (Rammstein, Royal Blood, Ghost) - überlebensgroße Kehrverse, satte Gitarren, polternde Drums, aber alles in einem blitzsauberen, Pop-kompatiblen Klangambiente eingebettet.
Obwohl der norwegische Sänger und Komponist einige medienwirksame Gäste zur Aufnahme gebeten hat, steht er selbst logischerweise immerzu im Mittelpunkt. Intro, Outro und Zwischenspiel werden von Schauspieler Frankie Loyal („Mayans MC“) als Sprecher mit bedeutungsschwangerem Gelaber gefüllt, was den Charakter eines Gesamtwerks, den die Platte sowieso schon in überdeutlichem Maß ausstrahlt, zusätzlich verstärkt.
Nahezu alles spielt sich im Radioformat von durchschnittlich drei Minuten ab, und zwar stilistisch irgendwo in einem Dreieck aus Lordi, Ozzy Osbourne (Stichwort selbstreferenzielle, wenn auch oft hintersinnige Texte) sowie Alice Cooper - letzteres vor allem in Bezug auf das Streicher-schwangere 'Blackened Eyes'
Charakteristisch für die generelle Ausrichtung ist hingegen das stampfende Titelstück mit seinen poppigen Chören und Keyboards, die auch im weiteren Verlauf Hauptgestaltungsmittel bleiben werden, wobei auch Hanks immer leicht wehmütig gesungene Refrains ein wesentliches Merkmal darstellen.
Mit dem durch post-punkigen Bass und Stadion-Chorus überraschenden 'Disco' und dem schnoddrigen 'Radio Shadow', wo Cone McCaslin und Dave Baksh von den kanadischen Pop-Punks Sum41 zu Cheerleader-Shouts herumpöbeln, gelingen zwei stimmige Farbtupfer, die allerdings nicht ganz so effektvoll daherkommen wie 'Crown', das vom Start weg als Über-Hit durchgeht, dargeboten im Duett mit Thundermother-Sängerin Guernica Mancini.
'Danger Danger!' ist wiederum die heavieste Nummer, und 'Velvet Hell' gemahnt im Besonderen an von Hells heuer blass aussehende frühere Band. Obgleich es ebenso unauffällig wie 'Forever Animal' bleibt, wird mit dem zackig flotten 'Am I Wrong' noch einmal Vollgas gegeben und in Form von '13 in 1' - dem längsten Stück des Albums - ein breitbeiniges Abschiedsepos hingelegt … bis zu einer Platte, die es schwerhaben wird, diese hier zu überbieten.
FAZIT: "Dead" steht für großartigen Pop-Metal, "larger than life" im besten Sinn und ein Werk, mit dem sich HANK VON HELL wohl endgültig zu einer in weltweiten Charts stattfindenden Kunstfigur erhebt. Sympathisch, zweckmäßig und sehr, sehr abriebfest.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr