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John Garner: Heart (Review)
Artist: | John Garner |
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Album: | Heart |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Singer-Songwriter / Rock |
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Label: | recordJet | |
Spieldauer: | 21:58 | |
Erschienen: | 14.02.2020 | |
Website: | [Link] |
Nein, hinter JOHN GARNER verbirgt sich mitnichten ein Solokünstler, sondern eine Band, und die stammt obendrein aus Deutschland. Es handelt sich um ein Augsburger Quintett, das sich akustischer Musik in einem stilistisch nicht allzu eng festgelegten Klangspektrum verschrieben hat.
Schlagwörter wie "Americana" (ein bisschen) "Indie" (viel) und "Folk" (logisch) erscheinen jeweils stichhaltig, um das auf "Heart" zur Diskussion gestellte Material zu beschreiben. Dementsprechend lässt die EP auch zu wünschen übrig, was eine potenziell auffallend individuelle Note angeht. Die braucht sie aber auch nicht unbedingt.
Kein Zweifel allerdings: Akkordeonistin und Pianistin Lisa Seifer steht mit ihrer Stimme im Mittelpunkt, auch wenn sie gesanglich von ihren vier Mitmusikern unterstützt wird. Unterdessen zeichnen sich besondere Momente immer dann ab, wenn die beiden Multi-Instrumentalisten Chris (u.a. Gitarre) und Nick (Schlagzeug, Klavier) ihre Mandolinen auspacken.
Der als heiter empfundene Sound dieses Saiteninstruments steht im Kontrast zu vergleichsweise bedrückenden Texten - ein weiterer reizvoller Aspekt der Songs -, denn auf "Heart" dreht sich alles im alltägliche Befürchtungen und Frustrationen, welche die Band übrigens ausdrücklich nicht auf jene hölzerne Art beschreibt, die so einige einheimische Gruppen (gerade solche Leisetreter) beim Formulieren ihrer Lyrics an den Tag legen.
So gelingen den Süddeutschen ein paar anheimelnd poppige Lieder im wahrsten Sinn des Worts, die sich unabhängig davon, dass sie relativ vielschichtig arrangiert und produziert wurden, vermutlich mühelos an abendlichen Lagerfeuern in einträchtiger Runde darbieten lassen.
Das Leitmotiv Trennungsschmerz schließlich macht den Kern von "Heart" - das verzweifelte Doppel aus 'Every Night' und 'Help' sowie die Melancholie von JOHN GARNER auf den Punkt bringende Paradenummer 'The Lonely One' - zu einer Gewinnerplatte - fehlende "Innovation" hin oder her.
FAZIT: Charmanter, bedächtiger Singer-Songwriter-Kram, der im Kurzformat hervorragend funktioniert. Um in ihrem Bereich mit den "Großen" mithalten zu können, brauchen JOHN GARNER aber jene starke Ausstrahlung, die sich mit gewonnener Souveränität ergeben dürfte.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Russian Ballet
- Every Night
- Help
- The Lonely One
- In My Eyes
- Last Man Cub
- Heart (2020) - 11/15 Punkten
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