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John Steam Jr.: Simple (Review)

Artist:

John Steam Jr.

John Steam Jr.: Simple
Album:

Simple

Medium: CD/Download
Stil:

Singer/Songwriter

Label: Folk’s Worst Nightmare
Spieldauer: 31:24
Erschienen: 04.12.2020
Website: [Link]

Zwei EPs und ein Album („Anywhere But Here“, 2018) hat Jens Hold alias JOHN STEAM JR. bereits im Gepäck; nun präsentiert der Mann aus Nürnberg mit „Simple“ sein neues, neunteiliges Werk. Auch wenn dieses eher den Charme von Lagerfeuer-Romantik und Schulschluss-Festivitäten versprüht – es deswegen als simpel zu bezeichnen, würde zu kurz greifen.

Der Künstlername JOHN STEAM kommt übrigens nicht von ungefähr, denn über die Wesenszüge eines Hansdampf in allen Gassen scheint Hold auch wirklich zu verfügen: Er ist seit Jahren umtriebiges Mitglied der (Nürnberger-) Folkszene, organisiert und illustriert. Und auch „Simple“ ist in praktisch allen Belangen sein ureigenes Werk.

JOHN STEAM beschwört in seinen durchgängig eigenen Songs den Wert der einfachen Dinge des Lebens, singt von guten und schlechten Tagen, erzählt von der Reise in den Süden der USA, philosophiert über den Bruch mit Traditionen – und bei allem Zuhören fragt man sich unvermittelt: Wieso eigentlich Songs und nicht Lieder, warum Fremd- statt Muttersprache? Warum nicht auf Deutsch, wenn für „Simple“ der englischsprachige Raum eh keine Option und STEAMS Accent so ausgeprägt ist?

Trotzdem, und auch ungeachtet oben genannter Lagerfeuer-Stimmung – von einem Geklampfe kann keine Rede sein: Da wird, zumeist mit dezenter Bass-Begleitung, aufs Trefflichste gepickt, gezupft und geslidet, und beispielsweise „Something Old, Something New“ – die Gedanken über fragwürdige Vermächtnisse der älteren Generation – werden von schön wehmütigen Gitarrentönen überlagert.

Sowohl musikalisch als auch textlich überzeugend ist die Geschichte über die Begegnung mit einem Fremdenführer in den Sümpfen von Louisiana: JOHN STEAM erzählt in „Lord Of The Swamps“ von einem Teufelskerl namens Alligator King, der in die Zukunft schaut und darüber sinniert, was wohl sein wird, wenn niemand mehr seinen Mutproben und Heldentaten applaudieren wird.

FAZIT: JOHN STEAM legt mit „Simple“ einen Zweitling vor, der im Vergleich zu seinem Debütalbum kräftig an musikalischer Qualität gewonnen hat. Zugleich offenbart auch dieses neue Werk wieder die Schwierigkeiten, denen sich ein europäischer Musiker im Bestreben, angelsächsische Musik zu machen, gegenübersieht… Instrumente tönen auf der ganzen Welt gleich, die Menschen dahinter nicht. Musikfreunden, die originalem Sound zugeneigt sind, wird dieses Album keine Freude bereiten.

Dieter Sigrist (Info) (Review 2718x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 9 von 15 Punkten [?]
9 Punkte
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Tracklist:
  • Simple
  • Cardboardsigns
  • Lord Of The Swamps
  • Autopilot Off
  • Something Old, Something New
  • What Happens To The Best Of Us
  • Monochrome
  • Bareknuckle Fights
  • Everything That Matters

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

  • Simple (2020) - 9/15 Punkten
Interviews:
  • keine Interviews
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